Katzen fressen Gras. Das gehört zu deren natürlichem Verhalten, unterstützt die Verdauung und hilft dabei Haarballen auszuscheiden.

Dass dabei ein Grashalm im Rachenbereich stecken bleibt, ist keine Seltenheit. Hierbei setzt sich der Grashalm am Gaumdendach fest und die Katze kann ihn nicht mehr abschlucken.

In den meisten Fällen zeigen die Katzen dann ein akut auftretendes Husten oder Würgen. Dies sind auch die Symptome mit denen uns die Katzen überwiegend vorgestellt werden. Fangen die Katzen dann auch an zu niesen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Grashalm vom Rachen in die Nasenhöhle gewandert ist.

Vor kurzem war Kater Merlin bei uns. Seiner Besitzerin war aufgefallen, dass er seit zwei Tagen einen Würgereiz zeigte. Gefressen hat der Kater normal. Nach einer klinischen Untersuchung wurde Merlin mit Verdacht auf einen festsitzenden Grashalm sediert. In Sedierung konnte der Rachen- und Nasenhöhlenbereich ausführlich inspiziert werden und tatsächlich wurde ein festsitzender Grashalm gefunden. Der lange Grashalm, der bereits auf dem Weg in die Nase war, konnte ohne Probleme entfernt werden. Wenige Zeit später konnte die Besitzerin Merlin wieder abholen.

Unbehandelt kann ein solcher Grashalm zu Entzündungen und Verletzungen bis hin zu Atembeschwerden führen. Zeigt Ihre Katze also entsprechende Symptome, gehen Sie bitte immer zum Tierarzt!

Das Foto zeigt den bei Merlin entfernten Grashalm.

Leider kommt es immer wieder vor, dass uns Katzen vorgestellt werden, die im gekippten Fenster eingeklemmt waren – nicht alle davon haben es überlebt. Wie schon in den letzten Jahren möchten wir auch heuer wieder auf die Gefahr eines gekippten Fensters hinweisen. Denn diese Gefahr wird von Katzenbesitzern oft unterschätzt und kann katastrophale Folgen haben.

Gerade wenn es draußen wärmer ist, lässt man die Fenster gerne gekippt um für Frischluftzufuhr zu sorgen. Vor allem, wenn die Katzen alleine zuhause sind, versuchen sie häufig durch das gekippte Fenster nach draußen zu gelangen. Meist misslingt jedoch der Versuch und die Katzen bleiben aufgrund der Schrägstellung des Fensters mit dem Becken hängen. Bei dem Versuch sich aus der Situation zu befreien rutschen die Katzen meist noch tiefer im Fensterspalt nach unten. Dabei kann es zu dramatischen Verletzungen kommen.

Durch Quetschungen wird der Blutfluss zu den Hintergliedmaßen abgeschnürt, wodurch die Muskeln und Nerven nicht mehr ausreichend versorgt werden. Neben Knochenbrüchen kann es so auch zu Nervenverletzungen und Lähmungserscheinungen sowie schweren Organschäden kommen. Für die Katzen ist dies sehr schmerzhaft, weshalb auch viele eingeklemmte Katzen schreien. Wird die Situation über längere Zeit nicht bemerkt, erliegen sie noch im Fenster ihren schweren Verletzungen.

Kann eine Katze lebend aus dem Kippfenster befreit werden, suchen Sie bitte unverzüglich einen Tierarzt auf!

Kommen die Katzen dann zu uns in die Klinik, befinden sie sich meist im Schock und die Hintergliedmaßen sind oft schon gelähmt. Eine unverzügliche Therapie ist wichtig.

Da ein solcher Unfall hauptsächlich passiert, wenn die Katzen alleine zuhause sind, ist oft nicht bekannt wie lange die Katze im gekippten Fenster festsaß.  Grundsätzlich gilt, je kürzer eine Katze im Fenster eingeklemmt war, desto besser stehen die Chancen, dass sie sich wieder vollständig davon erholt. Hängt eine Katze über längere Zeit im Kippfenster fest, hat sie meist schwerere Verletzungen, was auch noch mehrere Tage nach dem Vorfall dazu führen kann, dass sie an den Folgen stirbt oder euthanasiert werden muss.

Um solche Kippfensterverletzungen zu vermeiden, lassen Sie die Katze bitte nie alleine in einem Raum mit gekippten Fenstern. Ist für Sie ein gekipptes Fenster unumgänglich, gibt es im Fachhandel einen speziellen Kippfensterschutz für Katzen.

Auf geht’s in die nächste Runde – unser nächster Erste-Hilfe-Kurs findet in Zusammenarbeit mit der inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn statt.

Auch diesmal geht es wieder darum, Notfälle frühzeitig zu erkennen und richtig zu handeln. Erst werden Verletzungen wie Frakturen und Schnittwunden bis hin zu Vergiftungen uvm. von zwei erfahrenen Tierärztinnen thematisiert. Anschließend helfen praktische Übungen das in der Theorie Gelernte zu festigen.

Vortragende: Mag. Alexandra Goldynia & Mag. Friederike Böhme
Wann: Dienstag, 19. September, 19.00 bis ca. 21.30 Uhr
Ort: inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn
Kosten: 35 € pro Person (nur Barzahlung möglich)

Anmeldung ausschließlich über folgenden Link:
Veranstaltung: Erste-Hilfe beim Hund in Theorie und Praxis | Inatura Erlebnis Naturschau

Begrenzte Teilnehmerzahl!

Heute gibt es einen kurzen Beitrag über Malassezien. Malassezien sind Hefepilze, die in der Hautflora von Hunden und Katzen ganz normal sind. Ausgelöst durch zB. Futtermittelunverträglichkeiten oder als sonstige allergische Reaktion, kann es zum Zerfall der Hautbarriere im Ohr kommen und zu einem großen Wachstum an Malassezien führen. Eine solche Überwucherung an Malassezien kann eine Ohrenentzündung begünstigen. Übermäßige Ohrreinigung oder Baden kann die Vermehrung des Pilzes fördern. Denn zu gut gemeintes Reinigen der Ohren kann die Hautflora zerstören und nach dem Baden begünstigt die Restfeuchtigkeit im Ohr das Wachstum der Malassezien. Dafür prädisponiert sind vor allem Hunde mit hängenden Ohren, da durch die geklappten Ohren kein ausreichender Luftaustausch erfolgen kann und die deshalb erhöhte Feuchtigkeit und Wärme im Ohr einen idealen Nährboden für Malassezien bieten.

Regelmäßig werden uns Hunde mit einer so genannten Malassezienotitis vorgestellt. Sie zeigen Symptome wie Kratzen der Ohren, Kopfschütteln oder Kopfschiefhaltung, denn eine Ohrenentzündung ist mit Schmerz und Juckreiz verbunden. Zudem macht sich eine Infektion mit Malassezien durch einen süßlich-ranzigen Geruch bemerkbar.

Die Diagnose erfolgt nach einer gründlichen Untersuchung. Dabei wird das Ohr mit dem Otoskop begutachtet und eine Tupferprobe aus dem Gehörgang entnommen. Denn Malassezien lassen sich mittels Färbung mikroskopisch gut darstellen und sind aufgrund ihres charakteristischen Aussehens (erdnussförmig) leicht identifizierbar.

Die Therapie erfolgt mit einer Ohrspüllösung.

Auf dem Bild, das eine mikroskopische Aufnahme einer Tupferprobe aus dem Ohr zeigt, sind Malassezien ersichtlich.

Wer erkennt, wie viele Welpen die Hündin Holly in sich trägt?

Auflösung folgt nächste Woche…

Viel Spaß beim Zählen :-)

 

Auflösung: 5 ist die richtige Antwort!

Fünf kleine Golden Retriever Welpen haben das Licht der Welt erblickt

 

Wie bestimmt einigen aufgefallen ist, hat sich unser Klinikgebäude in den letzten Monaten sehr verändert. Hammer und Bohrer sind oft nicht zu überhören. Durch den Umbau entstehen neben Büros auch neue Behandlungsräume für unsere tierischen Patienten und ihre Besitzer. Zudem wird das Zentrum unserer Klinik, der OP, durch eine neue Sterilisation und zwei Zahnstationen erweitert.
Nicht nur die Klinik vergrößert sich, sondern auch unser Team hat im letzten Jahr einige neue Gesichter bekommen. 49 MitarbeiterInnen bilden nun das Herzstück unserer Klinik und leisten jeden Tag aufs Neue Großartiges.
Allesamt sind mit Freude und Leidenschaft für Ihre Vierbeiner im Einsatz.

Nicht nur beim Menschen sondern auch bei Hunden kommt es immer wieder zu medizinischen Notfällen. Deshalb ist es wichtig, einen Notfall frühzeitig zu erkennen um richtig zu handeln. Von Vergiftungen, Frakturen, Schnittwunden bis zu Augenverletzung uvm. werden in diesem Vortrag von zwei erfahrenen Tierärztinnen thematisiert. Praktische Übungen wie Verbände anlegen, Vitalparameter untersuchen und die Reanimation helfen das in der Theorie Gelernte zu festigen. Denn: Richtiges Handeln kann Leben retten!

Erste-Hilfe-Kurs. Notfälle erkennen und richtig Handeln.
Vortragende: Mag. Alexandra Goldynia & Mag. Friederike Böhme
Wann: Dienstag, 18.07.23 19:00 bis ca. 21:30 Uhr
Ort: Seminarraum der Tierklinik Schwarzmann
Kosten: 35 € pro Person
Anmeldung: ausschließlich per Mail an office@tierklinik.at

Begrenze Teilnehmerzahl!

Freigänger – Ja oder Nein?

Katzen führen bei uns in Österreich noch immer das Ranking des beliebtesten Haustieres an. Der Großteil dieser Katzen sind Freigänger, die ihre Umgebung frei erkunden. Der Anteil an Hauskatzen ist dementsprechend geringer.

Ob Katzen zum Freigänger werden sollen oder nicht ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Manche Katzen eignen sich sehr gut als Hauskatzen, andere wiederum sind extrem freiheitsliebend und für eine Haushaltung nicht geeignet.
Bei reiner Wohnungshaltung ist es wichtig, ein gutes Umfeld für die Katze zu schaffen. Eine ausreichende Beschäftigung und Auslastung mit vielen Versteck- und Klettermöglichkeiten ist dabei eine Grundvoraussetzung. Langeweile und Stress kann auch bei einer Wohnungskatze schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Wer seine Katze nicht nach draußen lassen kann oder möchte hat mit einem gesicherten Balkon oder Garten die Möglichkeit, den Stubentiger etwas mehr Beschäftigung zu bieten.

Katzen mit Freigang sind in der Regel sehr ausgeglichen, da sie ihren natürlichen Bedürfnissen uneingeschränkt nachgehen können: Revier durchstreifen, beobachten, spielen und jagen. Katzen sind sehr neugierig und haben riesige Reviere. Viele Tierbesitzer unterschätzen, wie groß das Territorium einer Katze ist. 500 Meter Entfernung vom Zuhause ist bei den meisten Katzen keine Seltenheit, was aktuelle Studien mit GPS-Trackern zeigen. Ein Freigang bringt aber auch Gefahren mit sich: Autounfälle, Mähverletzungen, Vergiftungen durch das Fressen von vergifteten Kleinsäugern, Kontakt zu kranken Artgenossen, Umwelteinflüsse…
Wer sich also für Freigang bei seinem Vierbeiner entscheidet, sollte auch dementsprechende Vorkehrungen treffen:

Kastration: Bei uns in Österreich gilt eine Kastrationspflicht. Das heißt, alle Katzen welche Freigang haben und nicht als Zuchtkatzen gemeldet sind, müssen kastriert sein. Viele Wildkatzen paaren sich mit unkastrierten Hauskatzen, wodurch innerhalb von wenigen Jahren mehrere Millionen Nachkommen entstehen. Durch die Kastration des Freigängers kann also viel Tierleid vermieden werden. Zudem schränken kastrierte Katzen oft ihr Revier etwas ein und sind deshalb näher am Zuhause.

Chippen und Registrieren:
Jeder Freigänger sollte ausnahmslos gechippt und registriert werden. Nur so kann im Notfall schnell ein Besitzer kontaktiert werden. Vor allem bei lebensbedrohlichen Unfällen ist es wichtig, schnell den Besitzer zu finden. Leider ist es so, dass wir von den meisten Fundkatzen (lebend sowie bereits verstorben) nie einen Besitzer finden, da nur die wenigsten Katzen gechippt sind. Durch das Chippen und Registrieren kann auch das Problem der unzähligen „Fundtiere“ gelöst werden. Immer wieder werden Katzen, welche durch die Gegend streifen eingepackt und zu uns oder ins Tierheim gebracht. Dank des Chips können diese „Fundtiere“ gleich zugeordnet werden und können vom Besitzer abgeholt werden..

Impfen: Krankheiten wie FIP, Leukose und Katzenschnupfen werden vor allem durch ungeimpfte Streunerkatzen ausgebreitet und werden somit auch für unsere Haustiere zur Gefahr. Leider werden die Auswirkungen einer Erkrankung oft nicht ernstgenommen. Eine Ansteckung kann für ungeimpfte Katzen jedoch schnell tödlich enden. Deshalb sollten Freigängerkatzen die Grundimmunisiert abgeschlossen haben, bevor sie nach draußen gelassen werden. Wir verbinden die Impfung auch immer mit einem Gesundheitscheck, welcher bei Katzen so oder so jährlich durchgeführt werden sollte.

Parasiten: Durch den Kontakt mit anderen Tieren sowie deren Ausscheidungen und dem Jagen von Vögeln und Mäusen kommt es bei Freigängerkatzen immer wieder zu einem Befall mit Würmern und/oder Giardien. Die Parasiten leben in der Katze und sind deshalb für den Besitzer nicht mit freiem Auge zu erkennen. Nur bei ganz massivem Befall werden Würmer auch ausgeschieden und somit für den Besitzer sichtbar. Die Parasiten sind nicht nur für die Katze gefährlich sondern können auch für uns Menschen (vor allem für Kinder) schwere gesundheitliche Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, Freigängerkatzen mindestens 4 mal jährlich zu entwurmen. Katzen die täglich Beute nach Hause bringen sollten sogar öfters entwurmt werden.
Auch Zecken und Flöhe sind ein Thema bei Freigängerkatzen. Während manche völlig ohne Parasitenschutz auskommen bringen andere wiederum täglich Zecken nach Hause. Ein an die Katze und deren Gewicht angepasstes Präparat bringt hier Sicherheit.

Halsband: Wir raten dringend von Halsbändern bei Katzen ab, da die Gefahr sehr groß ist, dass Katzen hängen bleiben und sich im schlimmsten Fall sogar strangulieren. Auch Halsbänder mit Sollbruchstelle sind nicht zuverlässig und sicher, weshalb wir generell von Halsbändern abraten.

Mit diesen einfachen Vorkehrungen können Katzenbesitzer ihren Freigängerkatzen das höchste Maß an Sicherheit geben. So kann viel Tierleid verhindert werden und verlorene oder gefundene Katzen schnell wieder zurück zu ihren Besitzern.

Aktuell werden im ganzen Land die landwirtschaftlichen Wiesen gemäht, der sogenannte „Erste Schnitt“. Für uns bedeutet diese Zeit leider eines: Ein dramatischer Notfall nach dem anderen.
Alleine in dieser Woche wurden bei uns 10 Katzen vorgestellt, die unter einen Mäher geraten sind. Das Schlimme daran: Die Hälfte der Katzen war so schwer verletzt, dass wir sie nur noch erlösen konnten. Die anderen sind mit schweren Verletzungen stationär in Behandlung.
Katzen geraten (wie auch etliche Rehkitze, Hasen,..), unter den Mäher, da sie die Maschinen im hohen Gras nicht sehen und sich daher beim Lärm ducken. Die Landwirte wiederum können die Tiere im Gras nicht sehen.
Die Folgen von einem Mähunfall sind fatal: Die meisten Katzen überleben dies nicht, alle anderen meist nur schwer verletzt. Knochenbrüche und Schnittwunden sind dabei das kleinste Problem. Oft ist eine oder gar mehrere Gliedmaßen abgetrennt, wie auch das Röntgenbild zeigt. Hier sind nicht nur mehrere Frakturen, sondern die Pfote ist fast vollständig abgeschnitten. Auch diese Katze konnten wir leider nur noch erlösen.
Viele dieser Katzen versuchen sogar noch, sich nach Hause zu schleppen, selbst wenn kein einziges vollständiges Bein mehr vorhanden ist. Tragische Fälle, die auch für uns schockierend und belastend sind.
Mittlerweile sind schon viele Landwirte mit einer Technik ausgestattet, welche Tiere im hohen Gras erkennt und der Mäher rechtzeitig gestoppt werden kann. Auch Drohnen kommen zum Einsatz oder die Fläche wird vorab abgelaufen. Leider ist dies aber noch nicht Gang und Gäbe, weshalb wir allen Besitzern von Freigängerkatzen empfehlen, ihre Katzen in dieser Zeit nicht nach Draußen zu lassen.
Sprechen Sie evtl. auch mit dem Besitzer aller umliegenden Wiesen, damit sie rechtzeitig informiert werden, wann gemäht wird und Sie Ihren Vierbeiner schützen können.
Darum appellieren wir an alle Katzenbesitzer: Lassen Sie Ihre Katzen während der Mähphasen ausnahmslos nicht nach Draußen! Im Herbst beginnt die nächste Mähphase und wir hoffen, dass wir mit unserer Botschaft viele Tierbesitzer erreichen und so Katzen vor dem grausamen Tod bewahren können.

Vielen Katzenbesitzern ist die Erkrankung FIP bereits bekannt. Bei der „feline infektiösen Peritonitis“ handelt es sich um eine Krankheit, die immer tödlich verläuft. Da diese Erkrankung recht häufig auftritt ist sie unter Katzenhaltern bekannt und gefürchtet.

Hervorgerufen wird die Erkrankung durch ein sogenanntes Coronavirus, welches jedoch nichts mit dem Coronavirus von uns Menschen zu tun hat. Diese Coronaviren werden von Katze zu Katze übertragen, mit dem Kot ausgeschieden und über Nase/Mund aufgenommen.
Grundsätzlich sind diese Viren völlig unbedenklich. Bei manchen Katzen (vor allem bei Jungtieren unter einem Jahr) können diese Coronaviren aber mutieren, wodurch das FIP-Virus entsteht.

Ob die Viren bei einer Katze entarten oder nicht, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Auch die Genetik spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Vor allem in Haushalten mit vielen Tieren oder beispielsweise Tierpensionen, Tierheimen,… treten Coronaviren vermehrt auf. Diese Katzen sind also mehr gefährdet, da sie ständig erneut Coronaviren aufnehmen und das Risiko einer Mutation somit zunimmt. Bereits mutierte Viren werden jedoch NICHT von Tier zu Tier übertragen.

Bei FIP unterscheidet man die „feuchte“ und die „trockene“ Form. Bei der feuchten Form kommt es im Krankheitsverlauf zu einer Flüssigkeitsansammlung im Bauch- und Brustraum. Durch die Ergüsse vergrößert sich oft der Bauchumfang, obwohl die Katzen ansonsten spindeldürr sind. Manche Patienten leiden auch unter Atemproblemen. Die meisten Katzen sehen zu diesem Zeitpunkt bereits optisch sehr krank aus und verweigern irgendwann die Nahrungsaufnahme. Bei der feuchten Form kann durch eine Probe der angesammelten Flüssigkeit die Diagnose FIP gestellt werden.

Bei der trockenen Form sind die Symptome jedoch oft unspezifisch. Entzündungen der Organe (Nieren, Leber, Darm), des Nervensystems, der Augen,… sind möglich. In weiterer Folge kommt es zum Organversagen. Bei dieser Form gestaltet sich die Diagnosestellung jedoch schwierig, da eine Probennahme (je nach befallenem Gewebe) nicht immer möglich ist. Es ist also das Zusammenspiel aus mehreren Laboruntersuchungen, welche die Diagnose FIP vermuten aber nicht zuverlässig bestätigen lassen.

Die Behandlung von FIP ist leider oft sehr frustrierend. Bei betroffenen Tieren kann das Fortschreiten der Erkrankung mittels diverser Medikamente für einige Wochen oder Monate verlangsamt werden. In der Regel führt die Erkrankung jedoch wenige Tage nach der Diagnose zum Tod.
In den USA ist aktuell ein Medikament erhältlich, welches in Studien zu bahnbrechenden Ergebnissen führte. Betroffene Katzen konnten mit Hilfe der Medikamente noch mehrere Jahre bei guter Gesundheit überleben. Bisher gibt es für die EU noch keine Zulassung dieses Medikamentes. Derzeit laufen aber einige Studien an der LMU München, von welcher wir hoffen, dass auch wir bald unseren Patientenbesitzern und vor allem den tierischen Patienten Hoffnung schenken können.