Beinahe täglich erhalten wir – zum Teil mehrere – Fundtiere und Vermisstenanzeigen von verzweifelten Tierbesitzern. Gerade bei Katzen besteht das große Problem, dass es noch keine Chippflicht gibt und somit ein großer Teil der Freigängerkatzen nicht gechippt und registriert sind. Wir appellieren immer wieder an Katzenbesitzer, ihre Vierbeiner chippen und registrieren zu lassen. Leider wird von vielen die Gefahren, denen Freigänger ausgesetzt sind, unterschätzt. Immer wieder kommt es vor, dass Katzen von Zuhause entwischen, sich verirren oder nach einem Unfall verletzt zu uns gebracht werden. Damit der rechtmäßige Besitzer schnellstmöglich ausfindig gemacht werden kann, ist das Chippen unumgänglich. Nur so haben Sie als Tierbesitzer die Sicherheit, dass Sie im Fall der Fälle kontaktiert werden können und Ihren vierbeinigen Liebling schnell wieder in die Arme schließen können.

Alleine im Jahr 2020 wurden mehr als 170 Fundkatzen (exklusive Kleintiere, Hunde, Igel, Vögel und andere Wildtiere) bei uns abgegeben. Nur ein Bruchteil dieser Katzen (ca. 5%) sind gechippt und nur bei wenigen Katzen finden wir dann auch den Besitzer. Jedes Fundtier wird bei uns genauestens protokolliert: wir dokumentieren die Daten des Finders sowie alle Daten zum Tier. Wir suchen explizit nach besonderen Merkmalen, um das Tier bestmöglich identifizieren zu können und fertigen mehrere Fotos an. Bei jedem Fundtier versuchen wir alles, um den Besitzer so rasch als möglich zu finden: wir Posten die Katze innerhalb kürzester Zeit auf unserer Facebookseite und in mehreren Tiergruppen und suchen gezielt nach passenden Vermisstmeldungen. Zudem erfolgt unsererseits eine Meldung ans Vorarlberger Tierschutzheim, wo die meisten Vermisstmeldungen eingehen. Wir lassen also nichts unversucht um den Besitzer des Vierbeiners zu finden.

Wir sind gerne bereit, diesen Verwaltungsaufwand auf uns zu nehmen, da wir gerne für jeden Vierbeiner und auch deren besorgte Besitzer da sind. Umso trauriger ist es, dass wir aktuell immer wieder (in den sozialen Medien) mit Vorwürfen konfrontiert werden, die uns fassungslos machen. Es ist die Rede davon, dass wir Fundkatzen unzureichend behandeln oder sofort euthanasieren. Es wurde uns vorgeworfen, dass wir ohne Nachweis Fundtiere an irgendwelche Interessenten aushändigen, die nicht die Besitzer sind. Zudem wurde kritisiert, dass wir uns an den Datenschutz halten und keine personenbezogene Daten von Finder oder Halter an dritte weitergeben. Dass wir Fundtiere nicht einfach wieder mitgeben oder vermitteln, war ebenfalls ein Kritikpunkt. Wir können verstehen, dass manche Rechtsgrundlagen nicht immer nachvollziehbar sind, aber auch wir müssen uns an Regel und Gesetze halten.

Bei sehr vielen Facebookposts melden sich zum Teil gleich mehrere potentielle Besitzer. Ist die Katze nicht gechippt, suchen wir nach vom potentiellen Besitzer beschriebenen Merkmalen und lassen uns Bilder zum Nachweis und zur Identifikation des Tieres zeigen. Nur wenn alles übereinstimmt, werden Fundtiere ausgehändigt.

Jede bei uns abgegebene Katze wird bei uns auch untersucht und wenn nötig medizinisch behandelt. Dabei macht es für uns keinerlei Unterschied, ob die Katze einen Besitzer hat oder ob es sich eventuell um eine Wildkatze handelt. Das Wohl der Tiere steht bei uns im Vordergrund – unabhängig davon, ob es sich um ein Fundtier handelt oder nicht. Die Kosten dieser zum Teil sehr teuren und aufwändigen Behandlungen tragen zum großen Teil wir. Laut Gesetz ist der Besitzer eines Fundtieres die Bezirkshauptmannschaft, solange kein Halter zugeordnet werden kann. Aus diesem Grund gelten auch hier die selben Vorschriften (Datenschutz, Schweigepflicht,..) wie bei jedem anderen Kunden.

Damit unangenehme Situationen in Zukunft vermieden werden können hilft nur, dass Katzenbesitzer ihre Tiere chippen und vor allem auch registrieren lassen. Nur so kann im Notfall der rechtmäßige Besitzer schnell und unkompliziert gefunden werden. Das freut nicht nur uns, sondern auch den Besitzer und vor allem das Tier, welches rasch wieder in sein liebevolles Zuhause kann.

Bei fast jedem Tier steht im Laufe seines Lebens ein medizinischer Eingriff oder eine Untersuchung an, welche mit einer Narkose verbunden ist. Bei vielen Tierbesitzern ist dabei die Angst vor der Narkose oft größer als vor dem Eingriff selbst. In unserem heutigen Beitrag möchten wir das Thema Narkose etwas genauer beleuchten.

Was genau ist eine Narkose?
Unter einer Narkose versteht man die Bewusstlosigkeit, die Schmerzausschaltung und die Muskelentspannung des gesamten Körpers. Mit Hilfe von Medikamenten (sogenannten Narkotika und Anästhetika) erschlaffen die Muskeln und die Funktionen der Nervenzellen werden vorübergehend ausgeschaltet. Somit „schläft“ der Patient und spürt keinerlei Schmerzen.

Wir unterscheiden in unserer Klinik folgende Anästhesiearten:

Vollnarkose:
Hier erhält das Tier über einen Venenzugang Medikamente, die der Bewusstlosigkeit, Schmerzausschaltung und Muskelentspannung dienen und die Vollnarkose einleiten. Danach wird der Patient über die sogenannte Inhalationsnarkose in Vollnarkose gehalten.

Bei dieser Methode erhält das Tier durch einen Venenzugang mehrere Medikamente, welche die Vollnarkose einleiten. Sobald der Patient schläft und von seiner Umgebung nichts mehr mitbekommt, wird er intubiert. Dabei wird ein Schlauch, der sogenannte Tubus, über den Rachen in die Luftröhre eingeführt, über welchen Narkosegas und Sauerstoff in die Lunge gelangt und den Patienten im Tiefschlaf hält. Diese Narkoseart gilt als die sicherste Methode, da sie jederzeit steuerbar ist und im Notfall auch rasch abgebrochen werden kann. Durch den eingeführten Tubus kann der Patient beatmet und bei Komplikationen wertvolle Zeit gespart werden.

Diese Art der Narkose wird bei fast allen chirurgischen Eingriffen, bei denen auf eine sehr gute Schmerzausschaltung geachtet werden muss, verwendet. Hier wachen die Tiere möglichst ruhig und nicht abrupt aus der Narkose wieder auf, um sich gut von den Operation erholen zu können. Meistens sind sie noch am gleichen Tag wieder wach genug, um nach Hause entlassen werden zu können.

Sedierung
Diese Anästhesieart wird meist bei Tieren eingesetzt, bei denen eine kurze, stressfreie und ruhige Untersuchungen ansteht. Dies kann beispielsweise das Anfertigen eines Röntgenbildes sein oder eine kurze Behandlung der Augen, welche im wachen Zustand evtl. nicht möglich ist. Auch sehr unkooperative Patienten erhalten eine Sedierung, um den Patienten Stress zu ersparen.

Die Medikamente für eine Sedierung können entweder über die Vene oder über eine Injektion in den Muskel erfolgen. Nach dem erfolgten Untersuchungsgang kann ein Gegenmittel geben werden um das Tier schnell wieder aufwachen zu lassen. So können Tierbesitzer während der Untersuchung warten und den Patienten innerhalb von kurzer Zeit wieder mit nach Hause nehmen.

Welches Risiko bringt eine Narkose mit sich?
Eine Narkose hat Einfluss auf den gesamten Körper und dessen Funktionen. Unerwünschte Wirkungen während der Narkose sind Herz-Rhythmusstörungen, Blutdruckabfall, Unterkühlung, Thromben, Atemdepressionen und im schlimmsten Fall der Herz- oder Atemstillstand.

In den ersten Tagen nach einer Narkose können vereinzelt noch leichte Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen sowie Heiserkeit und leichtes Husten (aufgrund des in den Hals eingeführten Tubus) auftreten.

Wie kann man dem Narkoserisiko vorbeugen?
Wie auch beim Menschen, bringt jede Narkose beim Tier ein gewisses Risiko mit sich. Wir können also sehr gut nachvollziehen, wenn sich Besitzer vor einer Narkose ihres Tieres fürchten. Wir vermindern dieses Risiko jedoch durch die bestmögliche Überwachung des Patienten, um bei Zwischenfällen schnell und gezielt eingreifen zu können.

Wie kann das Narkoserisiko vermindert werden?

Was wir tun:
Grundsätzlich sind Narkosezwischenfälle sehr selten. Treten jedoch Zwischenfälle auf, kann bei einem Großteil mit Hilfe von Medikamenten und/oder einer Beatmung entgegengewirkt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Patienten bei längeren Narkosen einen Venenzugang haben und intubiert sind – so kann im Notfall schnell reagiert und wertvolle Zeit gespart werden.

Das Um und Auf der Risikominimierung ist eine gute Narkoseüberwachung. In unserer Klinik wird jede Operation von unseren technisch-chirurgischen AssistentInnen überwacht. Zusätzlich stehen uns die modernsten Geräte zur Verfügung, welche die Herz-, Kreislauf- und Atemfunktion (Puls-, Herz-, und Atemfrequenz, EKG, SpO2, Blutdruck, etCO2), sowie die Körpertemperatur kontinuierlich und sehr präzise überwachen. Bereits kleinste Veränderungen sind dank unserer modernen, technischen Ausstattung zu erkennen und unser Team kann dadurch wenn nötig frühzeitig eingreifen. Wir verwenden zudem nur die sichersten Narkosen, welche für jeden Patienten individuell zusammengestellt werden.

Gerade bei älteren Tieren ist die Angst vor der Narkose bei Tierbesitzern sehr groß. Leider werden deshalb für das Tiere nötige Behandlungen oft raus gezögert. Von medizinischer Seite spricht auch bei alten Tieren nichts gegen eine Narkose, wenn der Patient vor einer geplanten Narkose bereits vor untersucht wurde. Bei diesem Termin wird eine klinische Untersuchung durchgeführt, die beispielsweise Hinweis auf eine Herzerkrankung geben können. Zusätzlich empfehlen wir bei älteren Tieren eine Blutuntersuchung, bei der die wichtigsten Organfunktionen überprüft werden. Sollte bei der Voruntersuchung Auffälligkeiten festgestellt werden, sind vor der geplanten Narkose eventuell weitere Untersuchungen nötig wie beispielsweise ein Herzultraschall. Durch diese Voruntersuchung können wir die Narkose (durch die Auswahl der Medikamente, Flüssigkeitszufuhr durch Infusionen,…) individuell auf die Bedürfnisse des Tieres anpassen. Somit ist das Narkoserisiko auch bei alten Tieren sehr gering, wenn diese durch eine Voruntersuchung genau abgeklärt wurden.

Auch in der Aufwachphase und nach der Narkose können noch Komplikationen auftreten. Deshalb bleiben die Tiere nach der Narkose so lange bei uns, bis sie vollständig wach sind und kein akutes Risiko mehr besteht. Das heißt, der Patient ist bei vollem Bewusstsein, ist geh- und stehfähig und kann seine Körpertemperatur eigenständig halten.

Was Sie tun können:
Beachten Sie unbedingt die Informationen, welche Sie vorab vom Tierarzt erhalten. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass der Patient ausgeruht und nüchtern (mit Ausnahme von Nagern) zur Operation kommt. Im Idealfall konnte sich der Vierbeiner kurz vor dem Termin auch noch lösen. Vor der Heimgabe des Vierbeiners führen wir immer noch ein Besitzergespräch um die Nachsorge für Zuhause (wie beispielsweise die Wärmebehandlung) zu besprechen.

Falls Sie noch Fragen zu diesem Thema haben, kontaktieren Sie uns gerne.

Der Hund tobt ausgiebig mit einem Artgenossen oder jagt einem Ball hinterher und Zack – ist die Kralle eingerissen. Fast jeder Hund erleidet in seinem Leben mindestens einmal eine Krallenverletzung. Grundsätzlich sollte bei jeder Krallenverletzung ein Tierarzt aufgesucht werden, da aufgrund der möglichen Infektionsgefahr eine medizinische Versorgung unumgänglich ist. So auch im Fall von Artemis, einem 9-jährigen Rhodesian Ridgeback. Beim Laufen über ein Metallgitter hat sich die Hündin gleich zwei Krallen fast vollständig abgerissen.

Die Krallen beim Hund bestehen – wie auch bei uns Menschen die Fingernägel – aus Horn. Beim Hund sitzen die Krallen auf dem sogenannten Krallenbein (dem letzten Knochen der „Finger“) und sind fest mit diesem verbunden. Kommt es zu schwereren Verletzungen, also beispielsweise wenn die Kralle gespalten ist, absteht oder teilweise abgerissen wurde, muss immer ein Röntgenbild angefertigt werden. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass das darunterliegende Krallenbein beschädigt wurde und eine chirurgische Behandlung nötig ist.

Artemis hatte Glück im Unglück und die Krallenbeine waren unverletzt. Da die Krallen aber nur teilweise abgetrennt wurde, mussten die noch haftenden Reste in einer Kurzsedierung vollständig entfernt werden. Nur so kann die Kralle wieder gerade nachwachsen. Wenige Stunden später konnte Artemis, samt Verband an der Pfote, wieder entlassen werden.

Ein Verband ist bei derartigen Krallenverletzungen unumgänglich um eine Infektion der Wunde zu vermeiden. Zudem dient er als Leckschutz und polstert die Pfote, wodurch Schmerzen beim Laufen minimiert werden. Verbandswechsel werden (je nach schwere der Verletzung) ca. alle zwei Tage gemacht. Bei Artemis wurden zwischen den Verbandswechseln zusätzlich noch Fußbäder gemacht, welche die Pfote reinigen und die Haut beruhigen. Bis eine Kralle soweit nachgewachsen ist, dass eine Berührung für den Hund nicht mehr schmerzhaft ist, vergehen in der Regel einige Wochen bis Monate.Die Besitzerin von Artemis hat den Verlauf der Heilung mit Bildern dokumentiert und uns diese zur Verfügung gestellt. Bei den blutigen Stellen handelt es sich um das Krallenbein (also den mit Schleimhaut bedeckten Knochen des Hundes). Bereits wenige Tage nach der Verletzung ist zu sehen, wie sich Stück für Stück eine Haut über dem Krallenbein bildet. Bereits einige Wochen später hat sich eine trockene Schutzhaut über dem Knochen gebildet. Nach einigen Monaten sind die Krallen wieder vollständig nachgewachsen.

Bei Artemis fand der letzte Verbandswechsel in unserer Klinik ca. 3 Wochen nach der Verletzung statt. Ab diesem Zeitpunkt führte die Besitzerin die Verbandswechsel noch einige Tage Zuhause selber durch. Anschließend wurde die Kralle noch durch eine Socke und einen Schuh einige Tage lang geschützt, bevor die Hündin wieder unbeschwert toben konnte.

Wir danken der Besitzerin herzlich für die tolle Dokumentation und das zur Verfügung stellen der Bilder. Der Dank gilt natürlich auch Artemis, die bei jedem Verbandswechsel und Fußbad so tapfer war!

Neben Hund, Katze und Kaninchen sind Vögel als Haustiere mittlerweile kaum mehr wegzudenken. Zu den beliebtesten Vögeln gehören Wellensittiche, Nymphensittiche und Zebrafinken aber auch exotische Vögel wie Aras, Kakadus, und andere Papageien werden immer beliebter. Das Problem bei Vögeln ist, dass die Haltung sehr anspruchsvoll ist und je nach Vogelart haben die Tiere unterschiedliche Bedürfnisse.

Die meisten der bei uns gehaltenen Vögel leben ursprünglich in den Tropen und legen dabei weite Flugstrecken zurück. In unseren Haushalten werden die Vögel meist in Käfigen gehalten und haben kaum Möglichkeit, längere Zeit zu fliegen. Die Haltung dieser Tiere in Haushalten ist daher grundsätzlich auch kritisch zu hinterfragen..

Kleinere Vögel wie Wellensittiche können ca. 5 – 10 Jahre alt werden, Papageienarten bis zu 60 bis 70 Jahre. Die Anschaffung eines solchen Tieres sollte also wohlüberlegt sein.

Ca. 80% aller Erkrankungen bei Vögeln werden durch falsche Ernährung und/oder Haltung hervorgerufen. Je nach Vogelart muss die Ernährung genau an das jeweilige Tier angepasst werden. Neben diversen Saaten und Frischfutter sind auch Vitaminquellen und Zusätze auf dem Speiseplan zu beachten. Erstellen Sie einen abwechslungsreichen Speiseplan für die Vögel um eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu gewährleisten. Orientieren Sie sich dabei an der Ernährung in den Ursprungsländern der jeweiligen Vogelart. Eine Fütterung vom Tisch ist ausdrücklich abzulehnen, auch wenn die Vögel dies gerne nehmen. Für uns Menschen gedachtes Essen löst beim Vogel schwere Krankheiten aus.

Neben der Fütterung ist auch die Größe des Käfigs ausschlaggebend für das Wohlbefinden der Vögel. Die im Handel erhältlichen Käfige sind in der Regel viel zu klein, weshalb immer auf eine große Voliere zurückgegriffen werden sollte. Der Standort und das Material des Käfigs, ein geeigneter Bodenbelag, Versteck-, Schlaf- und Bademöglichkeiten sowie spezielle Lichtquellen und Bepflanzungen müssen bei der Einrichtung beachtet werden. Idealerweise lassen Sie die Vögel mehrere Stunden am Tag fliegen – am besten in einer Außenvoliere, einem umgebauten Balkon oder einem Vogelzimmer. Beachten Sie dabei ebenfalls, die Wohnung Vogel sicher zu machen.

Vögel sind sehr intelligente Tiere, weshalb auch das Beschäftigungsmaterial jeweils auf die Vogelart angepasst werden muss. 80% des Tages verbringen Vögel in der Wildnis mit der Futtersuche. Überlegen Sie sich daher, wie Sie die Fütterung abwechslungsreich gestalten können. Ein Vogel, der immer eine volle Futterschüssel im Käfig hat wird nie auf Futtersuche gehen und deshalb auch kaum fliegen. Vor allem Papageien sind sehr intelligente und neugierige Lebewesen, die durch eine kontinuierliche Reizarmut und immer gleiche Tagesabläufe zu Verhaltensstörungen neigen. Das rupfen der Federn ist nur ein Beispiel. Auch Plastikspielzeuge und Spiegel werden oft gesehen, sind aber auch für jegliche Art von Vogel absolut ungeeignet.

Vögel sollten niemals alleine gehalten werden, da sie äußerst soziale Tiere sind und bei Einzelhaltung schnell Verhaltensstörungen auftreten. Nur eine Paar- oder Gruppenhaltung ist artgerecht. Selbst wenn sich der Mensch intensiv mit dem Vogel beschäftigt, ist dieser kein Ersatz für einen tierischen Partner. Gemeinsam sind Vögel wesentlich glücklicher.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Vögel in der Haltung sehr anspruchsvoll sind und je nach Vogelart verschiedene Bedürfnisse und Anforderungen haben. Informieren Sie sich deshalb umfangreich um die passenden Vögel für Sie zu finden.

Falls Sie sich für die Haltung von Vögeln interessieren und Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns. Unsere Spezialistin für Vögel und Exoten, Frau Dr. Hüsgen nimmt sich gerne Zeit für ein persönliches Beratungsgespräch. Auch bei Krankheitsanzeichen sind wir gerne für Sie da.

Wie entsteht eine Pyometra?

Was ist eine Pyometra?
Bei der sogenannten Pyometra handelt es sich um eine eintrige Entzündung der Gebärmutter. Was erstmals sehr harmlos klingt, kann für den Hund jedoch schnell lebensbedrohlich sein.

Wie entsteht die Gebärmutterentzündung?
Eine Pyometra bildet sich in der Regel am Ende der Läufigkeit der Hündin. Dies hängt damit zusammen, dass der Muttermund der Hündin während der Läufigkeit leicht öffnet ist und Bakterien so ungehindert über den Gebärmutterhals in die Gebärmutter gelangen können. Durch den Einfluss des Hormons Progesteron, dessen Konzentration am Ende der Läufigkeit ansteigt, schließt sich der Muttermund wieder und es entsteht in der Gebärmutter ein idealer Nährboden für Bakterien. Diese vermehren sich rasch und in Folge entsteht eine Entzündung, welche Giftstoffe bildet und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führt. Eine unbehandelte Pyometra führt immer zum Tod des Tieres, weshalb ein Tierarztbesuch unumgänglich ist.

Bei der Pyometra unterscheidet man zwei Arten: die offene und die geschlossene Form. Bei der offenen Form ist der Muttermund noch leicht geöffnet und das blutig-eitrige Sekret kann teilweise abfließen. Bei der geschlossenen Form ist der Muttermund geschlossen und der Eiter sammelt sich in der Gebärmutter an.

Welche Hunde sind betroffen?
Die Pyometra bildet sich meist nach der Läufigkeit, deswegen sind unkastrierte Hündinnen wesentlich häufiger davon betroffen als kastrierte Hunde. Vor allem bei älteren Hündinnen ist die Gebärmutter-Vereiterung ein großes Thema. Laut einer Studie erkranken rund 25% aller unkastrierten Hündinnen in den ersten 10 Lebensjahren an einer Pyometra.

Wie erkenne ich eine Pyometra?
Die ersten Symptome äußern sich meist ca. zwei bis acht Wochen nach der Läufigkeit und sind oft sehr unspezifisch. Die betroffenen Hunde sind schlapp, zeigen Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Fieber. Auch vermehrte Wasseraufnahme und somit ein erhöhter Urinabsatz gehört zu den Symptomen. Vaginalausfluss kann bei der offenen Variante ebenfalls ein Hinweis auf eine Pyometra sein. Dem Besitzer zeigt sich dies meist durch vermehrtes Schlecken an der Vulva.

Wie wird eine Pyometra diagnostiziert?
Die Diagnose wird mittels einer Ultraschalluntersuchung gestellt, wo sich die gefüllte Gebärmutter darstellen lässt. Zudem wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um die Organwerte zu überprüfen.

Wie wird eine Pyometra behandelt?
Bei einer leichten Form der offenen Pyometra kann mit Hilfe einer medikamentösen Therapie behandelt werden. Hierbei ist jedoch die Gefahr relativ hoch, dass die Erkrankung bei den nächsten Läufigkeiten erneut auftritt. Deshalb raten wir bei einer Gebärmutterentzündung immer zur Operation. Hierbei wird die Gebärmutter chirurgisch entfernt und die Hündin in der selben Operation kastriert.

Wie ist die Prognose?
In ganz seltenen Fällen (wenn der Patient sehr spät beim Tierarzt vorgestellt wird) kann trotz umgehender Behandlung noch ein durch Sepsis hervorgerufenes Organversagen auftreten. In der Regel verlaufen die Behandlungen jedoch komplikationslos und die Hündinnen erholen sich nach dem chirurgischen Eingriff sehr schnell.

Wie kann man einer Pyometra vorbeugen?
Die einzige Methode um einer Pyometra vorzubeugen ist die Kastration der Hündin. Bei unkastrierten Hündinnen ist es sehr wichtig, dass der Tierbesitzer die Hündin nach der Läufigkeit gut beobachtet. Sollten oben angeführte Symptome auftreten, empfehlen wir immer den Gang zum Tierarzt. Eine Pyometra kann innerhalb weniger Tage lebensbedrohlich sein und eine Not-Operation unumgänglich werden.

Aktuell ist die Nachfrage nach Welpen größer denn je. Auf diversen Internetplattformen findet man derzeit viele Aufrufe von Menschen, die verzweifelt nach Hunde- oder Katzenbabys suchen.

Auf einen Welpen eines Züchters wartet man mitunter mehrere Monate oder gar Jahre, weshalb sich manche Menschen für die Adoption eines Hundes aus dem Ausland über eine Tierschutzorganisation/einen Verein entscheiden oder Welpen über irgendwelche Anzeigen kaufen.

Fast jeder Hundebesitzer kennt mittlerweile auch den Slogan „Adopt, don’t shop“. Mit diesem Satz soll den Leuten suggeriert werden, dass der Erwerb eines Hundes aus dem Tierschutz im Vergleich zum Kauf eines Vierbeiners beim Züchter immer die erste Wahl sein sollte.

Ziel unseres heutigen Beitrages ist es nicht, das Pro und Contra eines Hundes aus der Zucht vs. eines Hundes aus dem Tierschutz zu beurteilen. In unserem heutigen Beitrag geht es alleine darum, dass wir ein Bewusstsein für den Welpenkauf schaffen möchten.

Immer wieder kommt es vor, dass Welpen bei uns vorgestellt werden, bei denen schon der Impfpass Grund zur Sorge bietet. Wirft man einen Blick auf den Hund (dessen Entwicklungsstand) und das angebliche Geburtsdatum, kommen meist bereits die ersten Zweifel auf. Oft sind die Welpen deutlich jünger als im Pass angegeben, damit sie problemlos über die Grenze reisen dürfen.

Wenn bereits beim Geburtsdatum geflunkert wird, stellt sich natürlich die Frage, ob die restlichen Angaben des Passes korrekt sind. Hierbei sind vor allem die Impfungen sehr kritisch zu sehen. Ob die Welpen überhaupt geimpft wurden und einen ausreichenden Schutz haben ist demnach fraglich.

Vor kurzem wurde uns ein junger Havaneserwelpe vorgestellt, der erst seit kurzem bei seinem neuen Besitzer lebt. Die ersten Tage hat sich der Welpe völlig normal verhalten, zeigte nach ein paar Tagen allerdings leichten Durchfall und war etwas schlapper als die Tage zuvor. Als der Welpe dann zum Termin in unserer Klinik erschien, wurde er von uns gründlich untersucht und stationär aufgenommen. Trotz der umgehenden Behandlung hat sich der Gesundheitszustand des Hundes in den darauffolgenden Stunden stetig verschlechtert und die Verdachtsdiagnose des Tierarztes bestätigte sich wie erwartet: Parvovirose.

Bei Parvovirose handelt es sich um eine hochansteckende und lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die vor allem bei Hunden aus dem Ausland auftreten. Die Ansteckung der Hunde erfolgt über den Kot von infizierten Tieren und alleine ein kurzer Kontakt reicht aus, um den Hund erkranken zu lassen. Diese hochansteckende Krankheit löst bei den Hunden Symptome wie Durchfall, Erbrechen und Lethargie aus. Was ersmal recht harmlos klingt, ist für den Hund allerdings lebensgefährlich und mit einem großen Leidensweg verbunden. Die Hunde erbrechen unentwegt und wollen/können meist keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Innerhalb von wenigen Stunden und Tagen kann sich der Gesundheitszustand dann dramatisch verschlechtern.

Schutz bietet hier ausschließlich eine Impfung. Da viele der Auslandshunde aber falsch, unvollständig oder gar nicht geimpft sind, besteht hier leider oft kein ausreichender Schutz vor der gefürchteten Krankheit. Vor allem junge Tiere die im ersten Lebensjahr erkranken sind gefährdet. Die betroffenen Hunde benötigen eine intensive, stationäre Therapie und können oft leider trotz sofortiger, intensiver Behandlung nicht mehr gerettet werden. Viele der an Parvovirose erkrankten Hunde versterben in den ersten Tagen nach Beginn der Symptome.

Leider war dies auch bei dem Havaneserwelpen der Fall. Obwohl der kleine Vierbeiner umgehend bei uns intensiv medizinisch versorgt wurde, musste er wenige Tage nach der stationären Aufnahme von seinem Leid erlöst werden.

Wir möchten mit unserem Beitrag wieder ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es in der Verantwortung der zukünftigen Tierbesitzer liegt, genau zu überprüfen, woher der Welpe stammt. Kauft man einen Hund aus dem illegalen Welpenhandel, rettet man zwar mitunter den einen Welpen, fördert aber durch die Nachfrage das Leid der Elterntiere, welche meist unter katastrophalen Bedingungen gehalten werden und erneut Welpen produzieren müssen. Ein Kauf eines solchen Hundes produziert zusätzliches Tierleid und auf den Tierbesitzer kommen aufgrund der nötigen medizinischen zusätzliche Kosten zu.

Das Hundekäufe über Online-Plattformen strikt gemieden werden müssen, sollte mittlerweile jedem klar sein. Leider gibt es aber auch sogenannte Tierschutzorganisationen und -vereine, deren Seriosität zu wünschen übrig lässt. Uns ist noch wichtig klarzustellen, dass es durchaus Organisationen und Vereine gibt, die großen Wert darauf legen, gesunde Hunde zu vermitteln und alle tierärztlichen Vorgaben einhalten. Dennoch bitten wir alle potentiellen Welpenkäufer, sich vor dem Kauf des Hundes ein genaues Bild zu verschaffen und gegebenenfalls kritisch zu hinterfragen.

Für Laien ist es oft schwer, seriöse Angebote von illegalem Welpenhandel zu unterscheiden. Dennoch können einige Hinweise bereits Aufschluss darüber geben, ob es sich um potentiell kranke Welpen handeln könnte: Wird angeboten, den Welpen am Parkplatz zu übergeben oder per Transport nach Hause gebracht zu werden, sollten alle Alarmglocken läuten. Auch Welpen eines österreichischen „Züchters“ mit ausländischem Impfpass sollten Grund genug sein, die Finger von den Hunden zu lassen. Lassen Sie sich vor dem Welpenkauf immer die Papiere (Untersuchungen, Impfpass,…) zeigen und sprechen Sie möglichst mit anderen Leuten, ob es Erfahrungsberichte zur Organisation/Verein/Verkäufer gibt. Kaufen Sie bei einem „Züchter“, lassen Sie sich immer die Elterntiere und die anderen Welpen zeigen und werfen Sie einen Blick auf die Dokumente des Hundes.

Der illegale Welpenhandel kann auch von uns nicht gestoppt werden, aber wir wollen an die Leute appellieren und so künftig Tierleid verhindern. Unser Fazit: Schauen Sie so genau wie möglich hin, wenn Sie einen Welpen kaufen und lassen Sie sich vom Wort „Tierschutz“ nicht blenden.

Ohrenprobleme sind beim Hund keine Seltenheit. Das Erste, das den Besitzern von betroffenen Hunden auffällt, ist meist das vermehrte Kratzen an den Ohren. Im weiteren Verlauf schütteln die Hunde öfters den Kopf und es wird im fortgeschrittenen Stadium von den Besitzern ein übelriechender Geruch wahrgenommen. Wird dann kein Tierarzt konsultiert, kann auch eine Kopfschiefhaltung und damit verbundene Gleichgewichtsstörungen auftreten.

Wenn oben genannte Symptome auffallen, ist ein Gang zum Tierarzt unerlässlich. Immer wieder haben wir Anfragen, bei denen Tierbesitzer ohne vorherige Untersuchung Ohrenreiniger und/oder -tropfen abholen möchten, was von uns verneint wird. Durch eine falsche Behandlung können für den Patienten schwerwiegende Folgen auftreten. Würde man beispielsweise bei einem Hund mit bereits geschädigtem Trommelfell Ohrreiniger anwenden, kann dies zum vollständigen Hörverlust oder sogar zu bleibenden Gleichgewichtsstörungen führen. Deshalb ist ein Tierarztbesuch bei einer Ohrenproblematik unerlässlich.

Eine Ohrenentzündung – die sogenannte Otitis – kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Viele der betroffenen Patienten leiden unter Allergien (z.B. Futtermittelallergien). Auch Pilze, Parasiten sowie Fremdkörper oder Tumore können Grund für eine Otitis sein.

Hunderassen mit hängenden Ohren neigen allgemein vermehrt zu Ohrenentzündungen, da durch die geklappten Ohren kein ausreichender Luftaustausch im Ohr erfolgen kann und die Feuchtigkeit ein idealer Nährboden für Bakterien bildet. Auch Hunde die häufig Baden und Hunde mit engem Gehörkanal sind öfters von einer Otitis betroffen.

Beim Tierarzt wird der Hund gründlich untersucht und die Ohren werden mit dem Otoskop und wenn erforderlich mit dem Endoskop genauer begutachtet. Anschließend werden je nach Befund noch Proben entnommen, die unter dem Mikroskop untersucht werden und Aufschluss darüber geben, ob es sich um Parasiten, Hefepilze (Malassezien) oder Bakterien handelt. So kann der Patient noch gezielter behandelt werden.

Je nach Befund werden Ohrerkrankungen mit Spüllösungen und/oder Medikamenten behandelt. Je nach Schweregrad können auch professionellen Ohrspülungen in Sedierung nötig sein. Ohrenentzündungen sind für den Hund äußerst schmerzhaft und sollten demnach so schnell wie möglich behandelt werden.

Bei einer Otitis ist es wichtig, dass nicht nur die Entzündung selber, sondern vor allem die Ursache und damit das zugrundeliegende Problem behandelt werden. Leidet der Hund beispielsweise an einer allergiebedingten Otitis, wird sich die Problematik allein mit der Behandlung des Ohres nicht verbessern. Hier ist das Management der Allergie genauso wichtig wie die Behandlung des Ohres an sich.

Ein weiterer Grund, warum bei auffallenden Ohrproblemen immer ein Tierarzt zu rate gezogen werden sollte.

Die Zecken-Hauptsaison hat begonnen und vor allem in den sozialen Medien liest man häufig Beiträge wie z.B. „Was hilft gegen Zecken? Mein Hund hat fast täglich Zecken“. Die meisten Tierbesitzer wissen, was auf solche Fragen folgt: Die Tipps der User reichen von Präparaten aus dem Handel, über jene vom Tierarzt bis hin zu natürlichen Alternativen wie Kokosfett, diversen ätherischen Ölen, Nahrungsergänzungsmitteln und Halsbandanhängern.

Eines ist bei solchen Beiträgen immer ganz prägnant: Es fallen ständig die Worte „Gift“ und „Chemie“. Viele Tierbesitzer lehnen Präparate vom Tierarzt strikt ab, weil Ihnen durch die Medien und diverse soziale Medien vermittelt wird, dass den Tieren durch die Verwendung der Veterinärprodukte Schaden zugefügt wird und ein Zeckenmittel nicht nötig ist. Doch ist das wirklich so? Dies wollen wir im heutigen Beitrag genauer erläutern.

Zecken übertragen nicht nur beim Menschen Krankheiten, sondern auch bei unseren Vierbeinern. Beim Hund ist vor allem die Anaplasmose eine häufige durch Zecken ausgelöste Erkrankung. Übertragen werden die Krankheitserreger durch die infizierten Parasiten, welche sich länger als 36 bis 48 Stunden am Tier „festgebissen“ haben. Die erkrankten Hunde zeigen Symptome wie Fieber, Lethargie, Fressunlust bis hin zu orthopädischen- und/oder neurologischen Auffälligkeiten. Bei einer rechtzeitigen Diagnose und Behandlung ist die Erkrankung heilbar, kann aber zu bleibenden Schäden oder immer wieder auftretenden Ausbrüchen führen.

Damit es zu keiner gefährlichen Erkrankung des Hundes kommt, hilft nur eine gute Zeckenprophylaxe. Viele Tierbesitzer lehnen medizinische Präparate ab und setzen auf natürliche Mittel. Die beliebtesten Mittel hierbei sind Kokosöl/Kokosfett, Schwarzkümmelöl, Teebaumöl, Knoblauch ins Fell und ins Futter, Nahrungsergänzungsmittel in Leckerliform und diverse Anhänger aus Keramik und Bernstein. Auch wenn es sich hierbei meist um natürliche Zutaten handelt muss äußerste Vorsicht geboten werden. Viele der Öle sind für Hunde (und auch für Katzen) teilweise toxisch und können zu Nebenwirkungen wie Leberschäden führen. Zudem ist der intensive Geruch der Öle für uns Menschen zwar angenehm, für das Tier aber extrem unangenehm. Aktuell gibt es keinerlei Studien, welche die Wirkung oben genannter Präparate bestätigen. Ganz im Gegenteil gibt es sogar mehrere Studien, welche beweisen, dass diese Präparate keinerlei abwehrende Wirkung auf Zecken haben.

Damit wir unsere Vierbeiner also ausreichend vor den gefährlichen Zecken schützen können, stehen unterschiedliche veterinärmedizinische Produkte zur Verfügung: Spot-on, Tablette oder Zeckenhalsband. Grundsätzlich gilt: Das geeignete Präparat muss immer an die Lebensumstände des Tieres angepasst werden. Ein Spot-on bei einem Hund der täglich badet ist in der Regel nicht sinnvoll. Ein Halsband bei einem Hund der bei einem Kleinkind im Bett schläft ebenso nicht.

Zudem ist wichtig zu beachten, dass nicht jedes Präparat bei jedem Tier gleich wirkt. Während Hund Charly trotz dem Produkt XY angebissene Zecken hat, kann Hund Emma mit dem selben XY Produkt zeckenfrei sein. Bei Tieren ist es wie bei Menschen auch: Nicht jedes Produkt erzielt bei jedem die selbe Wirkung. Des weiteren ziehen manche Vierbeiner die lästigen Plagegeister förmlich magnetisch an, andere wiederum haben kaum Zecken, obwohl sie im selben Haushalt leben und die selben Spazierrunden gehen. Bei den meisten Veterinärprodukten, die gegen Zecken wirken, werden die Wirkstoffe Imidacloprid, Permethrin, Fluralaner, oder Fipronil verwendet. Diese Wirkstoffe werden (je nach Präparat) über die Haut oder den Darm aufgenommen und verteilen sich dann im Körper des Hundes. Saugt sich eine Zecke fest, nimmt sie diese Wirkstoffe auf und stirbt ab noch bevor sie die Krankheitserreger an den Hund übertragen kann. Bei Spot-On Präparaten gibt es auch einige, welche repellierend, also abstoßend wirken. Das heißt, dass die Zecken erst gar nicht anbeißen.

Oben genannte Inhaltsstoffe sind medizinisch getestete Wirkstoffe, welche in der Regel sehr gut verträglich sind. Wie bei jedem Medikament kann es aber auch hier in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen kommen. Meist äußern sich diese mit vorübergehenden gastrointestinalen Effekten wie Durchfall und Erbrechen bei Tabletten oder lokalen Reaktionen wie z.B. Hautrötungen bei Spot-Ons.

Die meisten Nebenwirkungen treten allerdings nach falscher Anwendung bzw. bei Überdosierung auf. Hier gilt: Die Präparate dürfen immer nur für die dafür bestimmte Tierart verwendet werden und müssen auf das Gewicht der Tiere angepasst werden. Gerade in den Sozialen Medien werden medizinische Präparate teilweise völlig verteufelt und es wird sogar von Folgen wie dauerhaft anhaltende Epilepsie und sogar über zahlreiche Todesfälle durch das „Gift“ und die „Chemie“ berichtet. Wir raten hier zur Vorsicht. Wie auch beim Menschen durchlaufen auch veterinärmedizinische Präparate strenge Tests bis sie bewilligt werden und auf den Markt kommen.

Bei vielen hochemotionalen Beiträgen werden von schweren Folgen durch diverse Antiparasitika berichtet aber in der Regel kann ein Zusammenhang der Krankheit mit dem verabreichten Medikament nicht nachgewiesen werden. Nebenwirkungen von Medikamenten treten im Normalfall wenige Stunden nach der Einnahme des Präparates auf. Erkrankt ein Hund beispielsweise einige Tage nach der Antiparasitika-Gabe, ist ein Zusammenhang mit dem Präparat meist ausgeschlossen.

Leider hält sich in diesen Gruppen meist auch hartnäckig das Argument, dass Tierärzte ihre Patienten extra krank machen, damit im Nachhinein mehr an ihnen verdienen wird. Auch wird immer wieder berichtet, dass Veterinärmediziner diese Präparate nur des Geldes wegen massenweise verscherbeln. Diese Aussagen sind nicht nur völlig falsch sondern auch sehr verletzend für jeden Tierarzt, welcher sich täglich für die Gesundheit der Vierbeiner einsetzt.

Wir raten bei solchen persönlichen Berichten auf diversen Plattformen immer zur Vorsicht. Jeder Tierbesitzer will für seinen Liebling das Beste und auch wir wollen, dass es den Patienten gut geht. Darum ist es für uns wichtig, dass wir das geeignete Präparat für den Hund finden. Sie als Tierbesitzer und auch wir wollen das beste für Ihren Vierbeiner. Auch wir Mitarbeiter verwenden für unsere eigenen Tiere ausschließlich unsere medizinischen Präparate.

Bei allen Präparaten gilt: Die Menge macht das „Gift“. Bei medizinischen Präparaten wird die Menge der Wirkstoffe immer genau auf das Körpergewicht des Hunden angepasst. Bei natürlichen Mitteln ist eine genaue Dosierung kaum möglich, da die Zusammensetzung der Öle unterschiedlich sind. Dadurch, dass es auch keine Studien dazu gibt, sind Dosierungen meist Erfahrungswerte vom Hörensagen und keinesfalls wissenschaftlich festgelegt. Eine Überdosierung kann deshalb gesundheitsschädigend sein.

Immer wieder werden wir auch mit dem Satz konfrontiert: „Bei uns wirkt das Produkt XY aber, denn mein Hund hat dadurch viel weniger Zecken“. Auch hier ist absolute Vorsicht geboten, denn wenige Zecken sind immer noch einige Zecken zu viel! Jede einzelne Zecke kann gefährliche Krankheiten übertragen. Leider wird es von Tierbesitzern oft unterschätzt wie häufig solche Krankheiten auftreten und wie schwer die Folgen sein können. Die erkrankten Hunde durchlaufen dann eine sehr lange und intensive, medikamentelle Therapie.

Unser Fazit: Beäugen Sie Beiträge auf diversen Plattformen immer kritisch und bedenken Sie: Jede von Zecken übertragene Krankheit ist schlimmer als eine jede medizinische Prophylaxe.

Falls Sie unsicher sind, welches nun das richtige Präparat für Ihren Liebling ist, melden Sie sich gerne bei uns. Wir können mit Ihnen alle Möglichkeiten besprechen und finden gemeinsam mit Ihnen das richtige Mittel um Ihren Vierbeiner vor den gefährlichen Plagegeistern zu schützen.

Für viele Hundehalter und Hunde ist das Stöckchen-Spiel ein fester Bestandteil eines Spaziergangs. Leider wird die Gefährlichkeit dieses Spiels von vielen Hundehaltern unterschätzt. Die sogenannten Stöckchenverletzungen treten relativ häufig und in unterschiedlichen Schweregraden auf.

Stöckchenverletzungen entstehen meist beim Werfen des Holzes. Durch die Wucht des Wurfes fliegen die Stöcke oft nochmals vom Boden hoch und drehen sich in der Luft. Rennt der Hund dann gerade in einem ungünstigen Moment auf den Stock zu, kann sich das Holz beim Fangversuch in den Rachen stoßen. Auch beim Fangen in der Luft kann es zu Verletzungen kommen.Die typischen Verletzungen die dabei auftreten sind Wunden an oder um die Zunge, an den Speichelgängen und am Gaumen. Zahnfrakturen kommen ebenfalls immer wieder vor. Das Tückische daran ist, dass diese Verletzungen auf den ersten Blick oft nicht erkennbar sind. Selbst blutende Wunden werden vom Tierbesitzer meist nicht wahrgenommen, da die Hunde das Blut abschlucken, bevor es aus dem Maul läuft.

Gefährlich wird es dann, wenn sich die Hunde beim Spiel den Stock mit voller Wucht in den Körper rammen. Hier kann es zu teils schweren und auch lebensbedrohlichen Verletzungen kommen. Auch wenn diese extremen Fälle sehr selten sind, raten wir dennoch dringend davon ab, mit Stöcken zu spielen bzw. diese zu werfen. Hat Ihr Hund mit einem Stock gespielt und dabei aufgeschrien oder zeigt er nach dem Spiel seltsame Anzeichen wie starkes Speicheln oder Bluten: Suchen Sie bitte einen Tierarzt auf.

In der Regel werden Hunde, bei denen der Verdacht auf eine solche Verletzung besteht, in Sedierung genauer untersucht. Nur so kann die gesamte Maulhöhle genau inspiziert und eventuelle Wunden versorgt werden. Neben der Verletzung an sich stellen auch die sich lösenden Holzsplitter eine Gefahr dar. Die kleinen Splitter können sich ins Gewebe hineinarbeiten und können dort schmerzhafte Abszesse im Bereich des Maules sowie des Halses verursachen. Die Suche nach diesen kleinsten Partikeln erweist sich dann in einer nötigen Operation oft als sehr schwierig.

Auf dem Bild ist das Maul eines deutschen Schäferhundes zu sehen. Die Hündin fing nach einem Spiel mit einem Holzstock plötzlich an zu speicheln und konnte das Maul nicht mehr ganz schließen. In Narkose wurde dann dieses lange Holzstück entfernt, welches sich zwischen den Zähnen eingeklemmt hatte und sich von selbst nicht mehr lösen konnte.In diesem Fall war es Glück im Unglück, dass die Hündin keine weiteren Verletzungen davongetragen hat.

Damit unnötige Verletzungen gar nicht erst auftreten, empfehlen wir, nicht mit Holzstöcken zu spielen und dem Hund eine geeignete Alternative anzubieten. Wir raten zu Spielzeug aus Kunststoff oder Kautschuk, welches die Zähne schont und keine Verletzungsgefahr mit sich bringt. Für Hunde die unentwegt auf Stöckchensuche sind gilt: Stock tragen ist in Ordnung, Stock werfen ist tabu.

Über 2.000.000 Katzen und mehr als 827.000 Hunde leben in Österreich. Dabei sind unsere Vierbeiner für die Meisten nicht nur einfach Haustiere, sondern Familienmitglieder. Dementsprechend eng leben wir mit unseren Tieren zusammen: Die Katze stampft gerne einmal über die Küchentheke und der Hund schläft mit im Bett.Bei einer so intensiven Verbindung wie Mensch und Katze/Hund sie haben, sollte eines nicht außer Acht gelassen werden: Die Entwurmung. Würmer gelten als sogenannte Zoonoseerreger und können vom Tier auf den Mensch übertragen werden. Obwohl der Mensch als Fehlwirt gilt, können Würmer zu ernsthaften und sogar lebensbedrohlichen Erkrankungen führen. Es gibt harmlosere Würmer wie beispielsweise den Spulwurm, aber auch Würmer, die zu schweren Schäden an Organen und Gehirn führen können, wie beispielsweise der (Fuchs)Bandwurm. Vor allem für Kindern kann ein Befall von Würmern schwerwiegende Folgen haben.

Immer wieder hören wir Sätze wie „Mein Hund braucht keine Entwurmung, er hatte noch nie Würmer“, „Ich entwurme nicht prophylaktisch, denn das zerstört die Darmflora.“ oder „Ich lasse hin und wieder eine Kotuntersuchung machen“. Viele Tierbesitzer unterschätzen die Gefahr, welche von Parasiten wie Würmern ausgehen. Unsere Tiere verrichten ihr Geschäft draußen, schnuppern und schnüffeln ständig am Boden und fressen auch gerne einmal eine Maus oder das ein oder andere was draußen herumliegt. Ca. 60 Tage nach der Aufnahme von Wurmeiern beginn der Vierbeiner selbst infektiöse Wurmstadien auszuscheiden. Im schlechtesten Fall schlafen unsere Vierbeiner dann z.B. gemeinsam mit uns im Bett, in welchem sich mittlerweile tausende Wurmeier befinden können.

Die Würmer können aber nicht nur Auswirkungen auf den Menschen sondern auch auf das betroffene Tier selbst haben. In den meisten Fällen äußert sich ein Wurmbefall kaum. Es können jedoch auch leichte Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen, die im weiteren Verlauf lebensbedrohlich werden können, auftreten.

Folgend haben wir die häufigsten Mythen und Thesen zum Thema Entwurmung zusammengefasst:

Kein Wurmbefall
Viele Tierbesitzer berichten, dass ihr Vierbeiner noch nie einen Wurmbefall hatte. Dabei wissen die meisten Frauchen und Herrchen nicht, dass die Eier der Würmer mit freiem Auge nicht sichtbar sind. Ein Spulwurm legt beispielsweise bis zu 200.000 Eier pro Tag, die sich in der gesamten Umgebung (im Eigenheim sowie in der Natur) verteilen. Erst bei einem massiven Wurmbefall können sichtbare (adulte) Würmer mit dem Kot ausgeschieden werden. Vor allem bei Jagdhunden, Welpen, Tieren aus dem Ausland und Vierbeinern, welche mit rohem Fleisch gefüttert werden, ist die Wahrscheinlichkeit eines Wurmbefalls sehr groß.

Untersuchung von Kotproben
Bis dato gibt es noch kein Verfahren zur Kotuntersuchung, bei dem man die Wurmfreiheit eines Hundes oder einer Katze wirklich beweisen kann. In den sozialen Medien werben seit längerem viele Unternehmen mit praktischen Wurmtests für Zuhause. Der Besitzer kann bequem von Zuhause aus eine Kotprobe sammeln und per Post verschicken und erhält wenige Tage später das Ergebnis. Die Problematik an Kotuntersuchungen ist, dass selbst ein negatives Ergebnis nicht bedeutet, dass das Tier keinen Wurmbefall hat. Wurmeier bzw. Bandwurmglieder werden nicht mit jedem Kot und auch nicht an jedem Tag ausgeschieden. Sammelt man also Kotproben über beispielsweise drei Tage, ist es möglich, dass der Hund genau in diesen drei Tagen keine Eier ausgeschieden hat. Das Ergebnis der Untersuchung ist demnach negativ, obwohl der Hund unter einem Befall leidet. Das bedeutet: Nur der positive Befund ist beweisend, niemals aber der negative. Selbst bei einem negativen Ergebnis sollte der Hund entwurmt werden, weil dieser durchaus an einem Wurmbefall leiden kann. Entscheidet man sich dennoch für regelmäßige Kotuntersuchungen, ist es wichtig, dass man diese in großen, medizinischen Laboren untersuchen lässt, welche spezielle Untersuchungsverfahren anwenden und somit deutlich zuverlässiger sind.

Natürliche Entwurmung
Die Hausmittel für natürliche Entwurmungen werden immer ausgefallener: Kokosöl, Knoblauch, Teebaumöl, sollen die Würmer vertreiben, Karotten und geschnittene Pferdehaare sollen die Würmer durch aufspießen unschädlich machen. Dies sind nur einige der Hausmittel, mit welchen wir in unserer Klinik konfrontiert werden. Aktuell gibt es keinerlei Studien die eine Wirksamkeit oben angegebener Mittel bestätigen können. Demnach sind diese Mittel als sichere Entwurmung völlig ungeeignet und ersetzen die medizinische Entwurmung nicht.

Entwurmungen schaden dem Tier bzw. der Darmflora
Bei der Entwurmung handelt es sich um eine Tablette, die an das Körpergewicht des Hundes angepasst wird. Die einmalige Tablettengabe pro Entwurmung mit Hilfe eines sogenannten Anthelminthikums hat keinerlei Einfluss auf die Darmbakterien des Tieres. In sehr seltenen Fällen treten leichte Nebenwirkungen wie einmaliger Durchfall oder Erbrechen auf.

Eine Entwurmung ist nicht prophylaktisch, macht also keinen Sinn
Es ist korrekt, dass eine Wurmkur immer nur jene Parasiten tötet, die sich aktuell im Tier befinden. Nimmt das Tier einen Tag nach der Entwurmung wieder Wurmeier auf, dauert es ca. 60 Tage, bis das Tier selbst Wurmeier ausscheidet. Eine Entwurmung macht deshalb Sinn, da das Tier von den lästigen Würmern befreit und auch der Mensch für eine Zeit lang geschützt ist.

Unser Fazit:
Wird das Thema Entwurmung vernachlässigt, gefährdet man nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen und vor allem Kinder. Solange es noch keine Kotuntersuchungen gibt, die 100%ige Ergebnisse liefern, ist eine regelmäßige Entwurmung demnach unerlässlich. Die ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) empfiehlt je nach Lebensumstand des Tieres und Gesundheitsstatus des Besitzers eine Entwurmung zwischen 1x im Monat und 4x pro Jahr. Nur so kann der Patient, andere Tiere und Menschen vor Würmern geschützt werden.

Sollten Sie sich dennoch gegen eine Entwurmung entscheiden, empfehlen wir zumindest eine regelmäßige Kotuntersuchung durchzuführen, die alle drei Monate in einem etablierten Großlabor mit speziellen Untersuchungsverfahren über den Tierarzt Ihres Vertrauens gemacht werden sollte.

Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, kontaktieren Sie uns gerne. Wir nehmen uns Zeit für Sie und beraten Sie ausführlich.