Chinaseuche bei Kaninchen – ein „neues“ ernstzunehmendes Problem
Als Chinaseuche wird die Hämorrhagische Krankheit der Kaninchen (Rabbit hemorrhagic disease, kurz RHD) bezeichnet. Sie endet für die meisten Kaninchen tödlich und wird durch ein Calicivirus hervorgerufen.
Diese gefürchtete Erkrankung ist uns seit den 1980er Jahren bekannt, wurde erstmalig in China beschrieben und ist mittlerweile weltweit vorkommend.
Die Erregerübertragung erfolgt direkt von Kaninchen zu Kaninchen (über Sekrete, Exkrete) und indirekt über Futter, Gegenstände, Schuhe, blutsaugende Insekten, wie Mücken etc. Sie ist nicht auf den Menschen (oder andere Haustiere) übertragbar und somit keine Gefahr für die Halter erkrankter Kaninchen.
Nach einer Inkubationszeit von 1-3 Tagen verenden die Tiere innerhalb kurzer Zeit (in der Regel nach 12-24 Stunden). Oft zeigen die Tiere keine Anzeichen einer Erkrankung, machmal kann blutiger Nasenausfluss, Mattigkeit und hohes Fieber beobachtet werden.
Durch vermehrtes Impfen unserer Hauskaninchen gegen die RHD konnten die Ausbrüche stark reduziert werden. Jetzt ist seit 2013 allerdings eine neue Variante des RHD-Virus bekannt, welches als RHD-Virus 2 bezeichnet wird. Erstmalig trat das Virus in Frankreich auf, hat sich aber in den letzten Jahren auf Österreich und Deutschland ausgebreitet und bereits zu Erkrankungen und Todesfällen geführt. Unsere bisherigen Impfstoffe gegen die „alte“ Variante schützen unsere Hauskaninchen nicht gegen das neue RHD-Virus 2.
Zum Glück steht uns seit letztem Jahr ein neuer Impfstoff zur Verfügung, der auch das RHD-Virus2 abdeckt. Da sich die Erkrankung rasant ausbreitet und immer mehr Todesfälle berichtet werden, raten wir zu einer jährlichen Impfung gegen RHD und RHD-2.
Wir beraten Sie gerne!