Chronische Niereninsuffizienz bei der Katze
Die Niere ist ein bohnenförmiges Organ, welches im Körper gleich mehrere Aufgaben übernimmt. Neben der Entgiftung des Körpers und der Steuerung des Wasserhaushalts, wird in der Niere auch der Harn gebildet bzw. konzentriert. Sind die Nieren geschädigt, kommt es daher zu gravierenden Folgen für die Gesundheit der Katze .
Circa 80% aller Katzen entwickeln im Seniorenalter eine sogenannte chronische Nierenerkrankung (CNE). Die Erkrankung verläuft schleichend, weshalb Symptome erst sehr spät erkennbar auftreten. Erst wenn die Nieren bereits zu 65% bis 75% geschädigt sind, zeigen die Katzen Krankheitsanzeichen. Diese reichen von vermehrter Trinkmenge und häufigerem Harnabsatz über Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Mattheit und übelriechendem Atem.
Wenn die Nieren in Ihrer Funktion eingeschränkt sind, kann das Organ seine Aufgaben nicht mehr voll erfüllen. Das heißt, dass die Nieren überlastet sind und schädliche Stoffe nicht mehr ausreichend Filtern und abtransportieren können. Im Körper steigt die Harnstoff- und Kreatininkonzentration an, was bedeutet, dass sich der Körper sozusagen von innen vergiftet. Bereits geschädigtes Nierengewebe kann sich nicht mehr erholen. Die chronische Nierenerkrankung ist eine Krankheit, welche nicht gestoppt, aber deren Verlauf durch eine geeignete Fütterung und tierärztliche Therapie verlangsamt werden kann.
Das Tückische an einer Nierenerkrankung ist, dass die Anzeichen der Tiere erst sehr spät erkennbar sind. Deshalb ist es umso wichtiger, ältere Tiere mindestens einmal Jährlich einem Gesundheitscheck zu unterziehen. Bei Anzeichen für eine Nierenerkrankungen kann der Tierarzt weitere Untersuchungen durchführen und gegebenenfalls eine nötige Therapie starten.
Die Funktion der Nieren wird mittels einer Blut- sowie Urinuntersuchung überprüft. Dabei geben mehrere Parameter (SDMA, Kreatinin, Harnstoff, Phosphor…) Auskunft darüber, wie gut die Nieren derzeit arbeiten. Bei manchen Patienten kann eine weitere Untersuchung z.B. mittels Ultraschall nötig sein.
Die geeignete Therapie eines Nierenpatienten hängt immer davon ab, in welchem Stadium der Erkrankung sich der Patient befindet. Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, umso besser die Behandlungsmethoden.
In einem Frühen Stadium ist vor allem die Futtermittelumstellung ein wesentlicher Aspekt. Nierenpatienten benötigen ein Futter mit wenig Phosphor sowie hochwertigem Eiweiß. Deshalb sollte bei Nierenpatienten auch auf Leckerlis verzichtet werden. Neben der geeigneten Fütterung spielt die Wasseraufnahme auch eine große Rolle. Um das Trinkmanagement zu verbessern, gibt es bei Hund und Katze einige Tipps, mit denen man die Wasseraufnahme gezielt steigern kann.
Bei Patienten bei denen die Nierenschädigung schon stark fortgeschritten ist, sind in der Regel intensive Therapiemaßnahmen wie Dauertropfinfusionen und somit stationäre Aufenthalte unumgänglich. Bei allen Patienten mit CNE ist es wichtig, dass diese engmaschig tierärztlich kontrolliert und begleitet werden.
Da die CNE bei Katzen zu einer der häufigsten Erkrankungen zählt, empfehlen wir jedem Tierbesitzer, seinen Vierbeiner mindestens einmal jährlich beim Tierarzt für einen Gesundheitscheck vorzustellen.