Knubbel unter der Haut

“Mein Hund hat da einen Knubbel unter der Haut – muss ich das anschauen lassen?”. Ein Satz, den wir immer wieder hören und auch gleich die Antwort liefern können: JA! Jede Umfangsvermehrung muss genauer untersucht werden.

Wichtig ist vor allem eines: ob der Knubbel leicht verschieblich ist oder sich hart oder weich anfühlt hat vorerst nichts zu sagen. Nur anhand von abtasten und anschauen ist es niemals möglich, eine UV als harmlos abzutun . Nur mit Hilfe einer Probe, bei der mit einer Nadel Zellen entnommen werden (Feinnadelaspiration), kann Gewissheit gegeben werden. Diese Untersuchung ist nur mit einem kleinen “Pieks” verbunden, kann aber Leben retten!

Der Fall von Gina zeigt einen bei Hündinnen sehr häufig vorkommenden Tumor der Gesäugeleiste, ein sogenannter Mammatumor. Diese Art von Krebs ist mit Brustkrebs bei uns Menschen vergleichbar. Etwa die Hälfte dieser Tumore sind beim Hund bösartig Das heißt, dass – wie bei allen Tumorerkrankungen – eine Früherkennung wichtig ist, um zu verhindern, dass der Tumor in umliegende Lymphknoten oder Organe streut. Bei Gina wurden in einer Operation die Tumore der Gesäugeleiste entfernt.

Viele Karzinome bei Tieren können (früh erkannt) chirurgisch entfernt werden und der Hund gilt anschließend als geheilt. Es gibt aber durchaus auch aggressive Tumore, bei denen weitere Therapien (wie beispielsweise Bestrahlung oder Chemotherapie) nötig sind. Im schlimmsten Fall ist nur noch eine palliative Behandlung möglich.

Wir empfehlen deshalb jedem Tierbesitzer: Bitte regelmäßig den Vierbeiner Zuhause abtasten und auf Umfangsvermehrungen untersuchen. Bei unkastrierten Hündinnen vor allem auch die Gesäugeleiste gut im Blick halten. Im Zweifelsfall immer einen Tierarzt aufsuchen und die Umfangsvermehrungen IMMER punktieren lassen.

Gina hat die Operation trotz stolzem Alter von fast 13 Jahren gut überstanden und konnte wenige Stunden nach der Op wieder in die häusliche Pflege entlassen werden. Wir wünschen der hübschen Maus noch viele tolle Jahre!