RHD – DIE GEFÜRCHTETE KANINCHENSEUCHE

Ostern steht vor der Tür und der Kauf von Kaninchen boomt. Obwohl Impfungen bei Hund und Katze Gang und Gäbe sind, ist vielen Kaninchenbesitzern nicht bewusst, dass auch ihre Vierbeiner Impfungen benötigen. Beim Kaninchen ist vor allem der RHD-Erreger sehr gefürchtet, da dieser (wie auch der Katzenschnupfen) zu den Caliciviren zählt und Kaninchen schwer erkranken lässt.
Vor kurzem kam es zu einem dramatischen Fall: eine Kundin kam zu uns in die Klinik mit einem jungen Kaninchen, welches ganz plötzlich und unerwartet tot im Stall lag. Wenige Stunden später waren auch die anderen zwei Kaninchen verstorben, obwohl am Tag zuvor alle Tiere noch wohlauf waren. Da der Verdacht RHD im Raum stand wurden die Kaninchen in der Pathologie untersucht und die gefürchtete Diagnose RHD wurde bestätigt.


Übertragung
RHD kann zum einen durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren (Fliegen, Wildkaninchen,…) entstehen aber auch indirekt durch, kontaminiertes Futter (Heu, Gras, Gemüse) oder kontaminierte Gegenstände (Schuhe, Kleidung, Futterschüsseln…). Das Virus überlebt selbst bei tiefen Temperaturen mehrere Monate und kann so unbemerkt übertragen werden. Auch kontaminierte Ställe und Gegenstände können nur schwer gereinigt werden. Fast alle Gegenstände müssen entsorgt oder sorgfältig desinfiziert werden. Auch der Boden stelle eine mögliche Infektionsquelle dar.

Symptome
Das Tückische an diesen Viren ist, dass die Krankheitsanzeichen erst sehr spät auftreten. Werden bei einem Kaninchen Symptome wahrgenommen, ist es in der Regel bereits zu spät und das Kaninchen verstirbt innerhalb weniger Stunden. Typische Symptome sind beispielsweise blutiger Ausfluss aus Nase und anderen Körperöffnungen. Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Tage. Erkrankte Tiere verenden in der Regel nach 12-72 Stunden.Der Verdacht von RHD tritt meist auf, wenn Kaninchen am Vortag noch fröhlich im Stall hoppeln und am nächsten morgen nicht mehr leben. Da sich die Tiere innerhalb der Gruppe sehr schnell anstecken, sterben meist alle Kaninchen im Bestand innerhalb kürzester Zeit.

Diagnostik und Therapie
Erkrankte Tiere haben leider fast keine Chancen RHD zu überleben. Beim Auftreten erster Krankheitsanzeichen ist es meist bereits zu spät. Selbst bei einer sofortigen Therapie sind die Überlebenschancen gleich null.

Vorbeugen
Da die Übertragung von RHD auf so vielen Wegen passieren kann und Kaninchen in Außenhaltung besonders gefährdet sind, bietet nur eine Impfung einen zuverlässigen Schutz. Wichtig dabei ist, dass die Kaninchen nicht nur gegen den klassischen RHD Virus, sondern auch gegen den neuen RHD2-Erreger geimpft werden. Vollständig geimpfte Kaninchen erkranken und versterben kaum an der gefürchteten Krankheit. Wir empfehlen die Impfung bei Kaninchen ab einem Alter von 10 Wochen. Nach der Grundimmunisierung wird die Impfung jährlich aufgefrischt und dort gleich mit einem Gesundheitscheck verbunden.


Falls Sie Fragen zur Impfung haben, stehen Ihnen unsere KleinsäugerspezialistInnen gerne zur Verfügung.