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Viele Erkrankungen der Meerschweinchen sind auf eine nicht artgerechte Fütterung zurückzuführen. Umso wichtiger ist es uns, Sie über die richtige Ernährung zu informieren.

Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser. Grundsätzlich gilt, dass jedes neue Nahrungsmittel langsam angefüttert werden sollte (vor allem Kohlsorten). Der Hauptbestandteil der Nahrung sollte aus Grünfutter bestehen. Dazu gehören alle Wildpflanzen (Wiesengras, Wiesenpflanzen, Blätter von Bäumen), Gemüsegrün (Karottengrün, Kohlrabiblätter, Kohgemüse, Verschieden Salate, Spinat und anderes grünes Blattgemüse) und Küchenkräuter.

Optimal wäre der freie Zugang der Meerschweinchen zu einer Wiese. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Grünfutter aus der Natur zu pflücken, dann sollten Sie diese Möglichkeit nutzen. Straßenränder und Hundewiesen sind dabei zu meiden. Unter www.kaninchenwiese.de können Sie sich über die verschiedenen, auch für Meerschweinchen geeigneten Wildkräuter informieren.

Heu sollte immer zur Verfügung stehen, dient aber nur als Wiesenersatz (vor allem in den Wintermonaten) und sollte auf keinen Fall das Grünfutter ersetzen! Achten Sie auf eine gute Qualität. Es sollte viele weiche, z.T. auch blättrige Bestandteile ohne zu viele harte oder stängelige Anteile haben. Auch im Winter muss frisches Blattgrün zur Verfügung stehen (wenn noch möglich Wiesenpflanzen, Gemüsegrün, Kräuter,…).

Gemüse gehört auch auf den Speiseplan der Meerschweinchen und sollte ungefähr 20% der Gesamtration ausmachen. Eine Liste der verschiedenen geeigneten Gemüsesorten werden unten angeführt. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass Knollengemüse (Karotte, Knollensellerie, Kohlrabi etc.) sehr energiereich sind und nur vermehrt bei höherem Energieumsatz gefüttert werden sollte (bei übergewichtigen Tieren ist auf Knollengemüse vorübergehend zu verzichten).

Obst sollte nur in geringem Maß gefüttert werden (max. 10% der Gesamttagesration).

Wasser muss täglich frisch aufgefüllt werden. Schalen sind besser geeignet als Nippeltränken.

Geeignete Wiesenpflanzen

Ackerwinde Fetthenne Kamille Sonnenblumenblät.
Barbarakraut Flockenblume Kornblume Spitzwegerich
Berufkraut Frauenmantel Löwenzahn Vogelzwicke
Bocksbart Futterwicke Malve Walderdbeere
Borretsch Gänseblümchen Ringelblume Weißklee
Braunelle Gänsedistel Rote Lichtnelke Wiesenbärenklau
Breitwegerich Gänsefingerkraut Rotklee Witwenblume
Brennessel Hirtentäschel Schafgarbe Zaunwinde
Duftveilchen Hornklee Schlangenknöterich
Ehrenpreis Johanniskraut Schwedenklee

Geeignetes Gemüse

Blumenkohl Gurke Pak Choy Spargel
Brokkoli Herbstrübe Paprika Spinat
Chicoree Karotten mit Grün Pastinake Stangelsellerie
Chinakohl Knollensellerie Petersilienwurzel Tomaten
Eichblattsalat Kohlrabi Radicchio Weißkohl
Eisbergsalat Kopfsalat Radieschenblätter Wirsing
Endivien Krauser Salat Romana Zuckerhut
Fenchel Kürbis Rosenkohl
Feldsalat Mairübe Rote Beete
Frisee Mangold Ruccola

Obst

Ananas Birne Heidelbeeren Mandarine
Apfel Brombeeren Himbeeren Orange
Banane Erdbeeren Kiwi Weintrauben

Kräuter

Basilikum Kerbel Liebstöckel Oregano
Dill Löwenzahn Melisse Petersilie
Kamille Luzerne (in Maßen) Minze Salbei

Äste

Apfel Birne Haselnuss Linde
Birke Brombeere Himbeere Weide

Ungeeignet für Meerschweinchen

Herkömmliches Trockenfutter benötigt Ihr Meerschweinchen nicht. Es enthält meist Getreide und Zucker – dies kann langfristig zu Veränderungen der Darmflora, zu Verdauungsstörungen (Nichtfressen des Blinddarmkotes, Durchfall) und Übergewicht führen. Gleichzeitig begünstigt es Zahnerkrankungen. Mittlerweile werden auch getreidefreie Pellets im Handel angeboten, für die Verdauung sind sie besser geeignet als getreidehaltiges Trockenfutter, für einen optimalen gleichmäßigen Zahnabrieb allerdings völlig ungeeignet.

Leckerlies wie Knabberstangen, Grünrollies, Haferkissen, Joghurtdrops und Brot sind ebenso ungeeignet.

Als Leckerlies eigenen sich frische und getrockenete Kräuter und Blüten, Erbsenflocken, Sonnenblumen- und Kürbiskerne (sehr fetthaltig! – nicht bei Übergewicht), verschiedene Saaten (Fenchelsamen, Dillsamen, Koriandersamen, Sesam). Sie sollten nicht täglich und nur in geringen Mengen verfüttert werden! Auch Obst kann als Leckerlie verwendet werden.

Für eine ausführliche Fütterungsberatung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!