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Kastration bei Hündinnen
Das Thema Kastration ist sehr komplex. In dieser Information möchten wir die wichtigsten Fragen rund um die Kastration von Hündinnen beantworten.

Was ist die Kastration? Was ist die Sterilisation?
Bei der Kastration werden die Eierstöcke entfernt, wodurch die Hündin unfruchtbar wird. Da die Fortpflanzungsorgane entfernt werden, tritt auch keine Läufigkeit mehr auf. Die Gebärmutter bleibt in der Regel erhalten und wird nur entfernt, wenn Auffälligkeiten vorliegen.

Eine Sterilisation (bei der nur die Eileiter durchtrennt werden) wird heutzutage aufgrund der Nachteile im Vergleich zur Kastration nicht durchgeführt.

Wie läuft die Kastration ab?
Die Kastrationstermine werden immer für den frühen Morgen angesetzt. Sie können Ihre Hündin um 08:00 Uhr zu uns bringen und vor Ort ein Gespräch mit unserem Tierarzt führen, bevor Sie Ihre Hündin in unsere Obhut geben. Nach einer klinischen Voruntersuchung wird Ihre Hündin in Narkose gelegt und für die Operation vorbereitet (Intubation für die Inhalationsnarkose, Rasur und Reinigung des Operationsfeldes). Nach der Operation wird Ihre Hündin in den Aufwachbereich gebracht, wo sie unter unserer Beobachtung und mit Wärme versorgt in Ruhe aufwachen kann.

Sobald die Hunde wieder stehen und gehen können und ihre Körpertemperatur stabil ist, werden sie in die häusliche Pflege entlassen. Die Abholungen erfolgen ab dem frühen Nachmittag.

Wird eine Kastration empfohlen und wann ist der ideale Zeitpunkt?
Ob eine Kastration empfohlen wird und ob sie für Ihre Hündin Vorteile oder möglicherweise Nachteile mit sich bringt, muss immer individuell betrachtet werden.

Eine Kastration kann das Risiko von Gesäugetumoren senken und verhindert Scheinträchtigkeiten. Je nach Rasse kann sie jedoch auch das Risiko für andere Tumorerkrankungen erhöhen. Auch das Verhalten der Hündin kann durch die Kastration beeinflusst werden (z.B. Ängstlichkeit, Dominanz). Ob und wann eine Kastration durchgeführt wird, hängt von den Beweggründen, der Rasse, dem Alter, dem Charakter sowie vom Zeitpunkt im Zyklus ab und sollte immer individuell entschieden werden.

Welche Operationsmethoden gibt es?
Bei Hündinnen gibt es zwei gängige Methoden zur Kastration:

  • Gängige Methode:
    Hierbei wird die Bauchhöhle durch einen kleinen Schnitt geöffnet, und die Eierstöcke (und ggf. die Gebärmutter) werden entfernt. Anschließend wird die Wunde vernäht.
  • Endoskopische bzw. laparoskopische Kastration:
    Anstelle eines Bauchschnitts werden chirurgische Instrumente und eine hochauflösende Kamera über zwei bis drei kleine Hautschnitte eingeführt, um die Eierstöcke zu entfernen. Aufgrund der Größe der Instrumente ist die laparoskopische Kastration eher bei größeren Hunden empfehlenswert. Ob diese Methode bei kleineren Hunden sinnvoll und möglich ist, hängt vom Gewicht und Körperbau des Hundes ab und muss individuell entschieden werden.

Wie viel kostet die Kastration einer Hündin?
Die Kosten für die Kastration richten sich nach dem Körpergewicht der Hündin. Die gängige Kastration kostet etwa 470 € bis 540 €, während die laparoskopische Kastration bei etwa 830 € liegt.

In diesen Preisen sind die klinische Untersuchung vor der Narkose, die Anästhesie sowie die notwendigen Medikamente enthalten. 10 bis 14 Tage nach der Operation findet eine Nachkontrolle statt, bei der auch die Fäden gezogen werden. Diese Kontrolle ist ebenfalls im Preis inbegriffen.

Wie läuft die Nachsorge ab?
Am späten Abend am Tag der Operation darf der Hund bereits Wasser sowie eine kleine Portion Futter zu sich nehmen. In den nächsten Tagen muss ein Belecken der Operationsnaht unbedingt verhindert werden. Gegebenenfalls ist ein Body oder eine entsprechende Halskrause nötig.

Die Wunde sollte einmal täglich auf Anzeichen einer Infektion (Schwellung, Rötung oder Nässe) kontrolliert werden.

Die Kontrolle, bei der auch die Fäden gezogen werden, findet ca. 10 bis 14 Tage nach der Operation statt. Bis dahin darf der Hund nicht Baden und muss an der Leine gelassen werden. Auch Zerrspiele oder toben mit anderen Hunden muss in dieser Zeit verhindert werden. Ebenso sollte nicht ins Auto springen, sondern hochgehoben werden.

Wichtig zu beachten ist auch, dass sich der Energiebedarf einer Hündin nach der Kastration vermindert. Deshalb sollte bei Bedarf die Futtermenge angepasst werden.

Bei weiteren Fragen oder wenn sie eine individuelle Beratung möchten, können Sie sich gerne bei uns melden.