Wie entsteht eine Pyometra?
Was ist eine Pyometra?
Bei der sogenannten Pyometra handelt es sich um eine eintrige Entzündung der Gebärmutter. Was erstmals sehr harmlos klingt, kann für den Hund jedoch schnell lebensbedrohlich sein.
Wie entsteht die Gebärmutterentzündung?
Eine Pyometra bildet sich in der Regel am Ende der Läufigkeit der Hündin. Dies hängt damit zusammen, dass der Muttermund der Hündin während der Läufigkeit leicht öffnet ist und Bakterien so ungehindert über den Gebärmutterhals in die Gebärmutter gelangen können. Durch den Einfluss des Hormons Progesteron, dessen Konzentration am Ende der Läufigkeit ansteigt, schließt sich der Muttermund wieder und es entsteht in der Gebärmutter ein idealer Nährboden für Bakterien. Diese vermehren sich rasch und in Folge entsteht eine Entzündung, welche Giftstoffe bildet und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führt. Eine unbehandelte Pyometra führt immer zum Tod des Tieres, weshalb ein Tierarztbesuch unumgänglich ist.
Bei der Pyometra unterscheidet man zwei Arten: die offene und die geschlossene Form. Bei der offenen Form ist der Muttermund noch leicht geöffnet und das blutig-eitrige Sekret kann teilweise abfließen. Bei der geschlossenen Form ist der Muttermund geschlossen und der Eiter sammelt sich in der Gebärmutter an.
Welche Hunde sind betroffen?
Die Pyometra bildet sich meist nach der Läufigkeit, deswegen sind unkastrierte Hündinnen wesentlich häufiger davon betroffen als kastrierte Hunde. Vor allem bei älteren Hündinnen ist die Gebärmutter-Vereiterung ein großes Thema. Laut einer Studie erkranken rund 25% aller unkastrierten Hündinnen in den ersten 10 Lebensjahren an einer Pyometra.
Wie erkenne ich eine Pyometra?
Die ersten Symptome äußern sich meist ca. zwei bis acht Wochen nach der Läufigkeit und sind oft sehr unspezifisch. Die betroffenen Hunde sind schlapp, zeigen Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Fieber. Auch vermehrte Wasseraufnahme und somit ein erhöhter Urinabsatz gehört zu den Symptomen. Vaginalausfluss kann bei der offenen Variante ebenfalls ein Hinweis auf eine Pyometra sein. Dem Besitzer zeigt sich dies meist durch vermehrtes Schlecken an der Vulva.
Wie wird eine Pyometra diagnostiziert?
Die Diagnose wird mittels einer Ultraschalluntersuchung gestellt, wo sich die gefüllte Gebärmutter darstellen lässt. Zudem wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um die Organwerte zu überprüfen.
Wie wird eine Pyometra behandelt?
Bei einer leichten Form der offenen Pyometra kann mit Hilfe einer medikamentösen Therapie behandelt werden. Hierbei ist jedoch die Gefahr relativ hoch, dass die Erkrankung bei den nächsten Läufigkeiten erneut auftritt. Deshalb raten wir bei einer Gebärmutterentzündung immer zur Operation. Hierbei wird die Gebärmutter chirurgisch entfernt und die Hündin in der selben Operation kastriert.
Wie ist die Prognose?
In ganz seltenen Fällen (wenn der Patient sehr spät beim Tierarzt vorgestellt wird) kann trotz umgehender Behandlung noch ein durch Sepsis hervorgerufenes Organversagen auftreten. In der Regel verlaufen die Behandlungen jedoch komplikationslos und die Hündinnen erholen sich nach dem chirurgischen Eingriff sehr schnell.
Wie kann man einer Pyometra vorbeugen?
Die einzige Methode um einer Pyometra vorzubeugen ist die Kastration der Hündin. Bei unkastrierten Hündinnen ist es sehr wichtig, dass der Tierbesitzer die Hündin nach der Läufigkeit gut beobachtet. Sollten oben angeführte Symptome auftreten, empfehlen wir immer den Gang zum Tierarzt. Eine Pyometra kann innerhalb weniger Tage lebensbedrohlich sein und eine Not-Operation unumgänglich werden.