Wie jedes Jahr möchten wir auch dieses Jahr wieder auf die Gefahr durch Zecken hinweisen. Wie viele Tierbesitzer bereits merken, wird die Anzahl an Zecken jedes Jahr mehr und durch die meist milden Winter sind die Zecken bereits im Frühjahr aktiv.
Jedes Jahr werden bei uns in der Klinik duzende Hunde vorstellig, die an einer durch Zecken übertragene Krankheit leiden. Beim Hund ist vor allem die Anaplasmose eine häufige durch Zecken ausgelöste Erkrankung. Übertragen werden die Krankheitserreger durch die infizierten Parasiten, welche sich länger als 36 bis 48 Stunden am Tier „festgebissen“ haben. Die erkrankten Hunde zeigen Symptome wie Fieber, Lethargie, Fressunlust bis hin zu orthopädischen- und/oder neurologischen Auffälligkeiten. Bei einer rechtzeitigen Diagnose und einer raschen Behandlung ist die Erkrankung heilbar, kann aber zu bleibenden Schäden oder immer wieder auftretenden Ausbrüchen führen. Manche Tiere versterben aber auch trotz intensiver Behandlung.
Leider wird die Gefahr von Zecken von manchen Tierbesitzern noch immer unterschätzt.
Es gibt Gebiete, in denen Zecken gehäuft vorkommen und Gebiete, in denen kaum Zecken anzutreffen sind. Zudem ist nicht jeder Hund bzw. jede Katze „schmackhaft“ für die Parasiten. Manche Tiere ziehen Zecken „magisch an“, andere wiederum werden kaum von Zecken befallen.
Um Krankheiten durch Zecken vorzubeugen ist ein guter Schutz das A und O.
Der Tiermarkt ist mittlerweile voll von Mitteln auf natürlicher Basis, die Zecken fernhalten sollen. Dabei ist vor allem wichtig, die Inhaltsstoffe genau zu beachten. Viele dieser Produkte enthalten Öle (Teebaumöl,…) oder beispielsweise auch Knoblauch, welche bei falscher Dosierung toxisch sind und zu Nebenwirkungen wie z.B. Leberschäden führen. Wie auch im letzten Jahr schon berichtet, konnte die Wirkung diverser natürlicher Produkte wie Kokosöl, etc. leider nicht nachgewiesen werden.
Wir alle wollen nur das Beste für unsere Vierbeiner. Um unsere Lieblinge zuverlässig vor Krankheiten durch Zecken zu schützen, empfehlen wir deshalb medizinische Präparate, die mehrere Studien durchlaufen bevor sie eine Zulassung erhalten. Diese wissenschaftlich geprüften Präparate wurden in ihrer Wirkung und Unbedenklichkeit geprüft und können individuell auf den Hund angepasst werden.
Dabei stehen verschiedene Produkte wie Halsbänder, Tabletten und Spot-Ons zur Verfügung. Wichtig ist, das Präparat immer der Tierart (Hund oder Katze) sowie dessen Lebensumstände anzupassen. Ein Hund der täglich badet sollte beispielsweise kein Spot-On erhalten, da dies durch das Baden in seiner Wirkung gehemmt wird.
Bei den meisten Veterinärprodukten, die gegen Zecken wirken, werden die Wirkstoffe Imidacloprid, Permethrin, Fluralaner, oder Fipronil verwendet. Diese Wirkstoffe werden (je nach Präparat) über die Haut oder den Darm aufgenommen. Saugt sich eine Zecke fest, nimmt sie diese Wirkstoffe auf und stirbt ab noch bevor sie Krankheitserreger überträgt. Bei Spot-On Präparaten gibt es auch einige, welche repellierend, also abstoßend wirken. Das heißt, dass die Zecken erst gar nicht anbeißen.
Wie auch bei jedem Medikament für uns Menschen, wirkt auch bei Tieren nicht jedes Präparat bei jedem Tier gleich. Während das Spot-On bei Hund Luna super wirkt, erzielt die Tablette bei Hund Balu die beste Wirkung.
Vor allem in den sozialen Medien werden medizinische Präparate sehr kritisch beäugt und teilweise verteufelt. Gerne teilen wir mit Ihnen unser medizinisches Wissen und unsere jahrelange Erfahrung und finden gemeinsam mit Ihnen das passende Produkt für Ihren Liebling.